Day 20 Heimreise 20190605

Verlorenes Halstuch / Ringkeeper / Long way Home

Finaler Kilometerstand: 6816

Und wieder verpasse ich die Zeitverschiebung. 
Zwar habe ich mir den Wecker gestellt, doch wie gut, dass eineinhalb Stunden vor anlanden in Rotterdam eine Durchsage vom Schiff kommt. Mein Wecker wäre erst eine Stunde später los gegangen 😳

So sollte es erst einmal weiter gehen: leicht durcheinander…
Aufruf für’s Deck 6, da müsste die Schöne stehen. Also in voller Montur runter.

Nachdem ich mich durch mindestens 10 andere durchgeschlängelt habe: nee da steht sie nich.. also wieder zurück. Beim Weg zum Aufzug stelle ich ausserdem fest, dass ich meinen Helm in der Kabine gelassen habe.

Nachdem ich den eingesammelt habe, geht’s als nächstes auf Deck 3. Da sind aber nur die LKWs. Ich komme mir langsam vor, wie in der Sauna vom hin und herlaufen in voller Kombi + Regenzeug.

Der Vorteil der Rennerei? Es sind fast alle schon beim Rausfahren, meine Schöne lacht mich an. Da steht sie und wartet auf mich und: ich habe PLATZ 😃

Ich stelle fest, dass mir mein niederländischer Stellnachbar offenbar die Verzurrung auf der einen Seite noch gelöst hat, wie nett 😊 ich verstaue meinen ganzen Kram und könnte nun ja eigentlich los.

Da suche ich mein Halstuch!! 🤦🏼‍♀️

Na toll, das muss ich irgendwo auf meinen hin und hergelaufe verloren haben.

Also noch mal rein.. alles absuchen und ergebnislos zurück. Dann muss ich eben erst mal ohne los. Im Gepäck habe ich ja noch welche.

Beim Rausfahren erkundigt sich einer der Crewmitglieder, ob ich es gefunden hätte und bietet mir an, es nachzuschicken, wenn ich meine Adresse hinterlasse.

Da kommt noch ein Biker zu Fuß auf’s Schiff zurück. Na siehste, bin doch nicht die letzte.😅

Durch die Passkontrolle durch heißt es erst einmal das Gepäck öffnen und an ein anders Halstuch kommen. Die kleine Truppe zu der der „Zu Fuß Biker“ gehört steht neben mir.

Da spricht mich Gio aus der Schweiz an.

Wir finden heraus, dass wir alle nach Deutschland wollen und er meint ich solle mich doch einfach anschließen. Da mein Navi sich noch lange nicht im Routenmodus befindet und die Jungs sympathisch sind: „warum nicht“ 😊

Alle zusammen fahren an die nächste Tankstelle, nachdem die Motorräder mit Sprit versorgt sind, streiken bei mir alle Karten.. Naa toll… mein neuer Begleiter macht Anstalten mir auszuhelfen, doch die Tankautomaten haben genau JETZT beschlossen, alle gesammelt in den Streik zu treten.

Mittlerweile ist der der Rest der Truppe schon weitergefahren und ich hab ein bisschen ein schlechtes Gewissen.

Doch Gio ist ganz entspannt. Wir fahren gemeinsam zur nächsten Tanke und die kommenden 200 km zusammen bis über die deutsche Grenze.

Zu zweit ist es nicht ganz so langweilig auf der Autobahn und ein wenig Begleitung tut ganz gut 😉

Wir suchen uns eine Location für ein gemeinsames Lunch. Danach wollen wir in getrennten Richtungen weiter..

Tatsächlich landen wir in einem Romantikhotel/Restaurant.. das stand so echt nicht im Navi 🙈

Nett isses dennoch 😊

Mit Riesenkarpfen im See..

Aus irgendeinem Grund verliere ich beim Essen einen meiner Ohrringe. Leider kann ich ihn auf Anhieb nicht finden und suche stattdessen nach dem Essen meine Stiefel ab, in der Hoffnung, dass er da reingefallen ist.. doch Fehlanzeige.

Als ich zurück an den Tisch komme liegt er dort. Gio, mein heutiger „Earring Keeper“, hat ihn gefunden.

Wir hatten einen sehr netten Vormittag zusammen und ich danke dir für deine Begleitung, die Gespräche und natürlich meinen Ohrring lieber Gio.

Die nächsten Stunden verbringe ich Überland gen zu Hause..viele Baustellen und Unfälle kosten Zeit.

Immer wieder muss ich beim Abbiegen stark überlegen,welche Spur ich nehmen muss und lande tatsächlich oft auf der Linken 🙈unglaublich, wie schnell sich das Hirn umprogrammieren lässt.

Mit einem traumhaftem Sonnenuntergang fahre ich die letzte Etappe auf der Autobahn.

Nach gesamt 6816 gefahrenen Kilometer in zweieinhalb Wochen und einem langen Tag im Sattel komme ich am Schlusspunkt dieser Reise an…..

Day 19 Time to say good bye 20190604

Wetter: nur ein klein wenig Regen 

Stimmung: ich mag noch nicht weg….

Kilometerstand: 6025

Die Nacht war bis auf allerlei piepsendes und laut rufendes Getier recht entspannt. Bis es irgendwann gegen 5e doch noch anfing zu regnen. Och nööö….
Das braucht doch jetzt auch keiner mehr… 
Aber gut, dann Kuschel ich mich eben nochmal in den Schlafsack. 

Und siehe da: irgendwann hört es wieder auf: man muss eben nur entspannt bleiben.🙃

Kaum bin ich raus aus meiner Höhle, wird mir auch schon von Bruce der am Abend angepriesene frisch gebrühte Kaffee gereicht. ☕️

Man, geht’s mir gut und hab ich sooo oft so tolle und ausgesprochen nette Zeltnachbarn.🙏

Ein Posten unseres Selfies „untersagt“mir mein weltreisender Künstler jedoch weiterhin. Klar komme ich dem Wunsch nach.
Es war eine sehr nette Unterhaltung mit einem Menschen, der gefühlt schon überall auf der Welt mal gewesen ist und der wahrscheinlich tagelang Geschichten erzählen könnte.

Thanks to Bruce! 

Ich entscheide mich für den Versuch das Zelt zumindest weitestgehend trocknen zu lassen. Klappt ganz gut.

Zwar kostet mich das einiges an Geduld und Zeit, aber am Ende habe ich gerade alles aufgepackt und festgezurrt, da fängt es minimal an zu tropfen.

YES, den Zeitpunkt wieder einmal perfekt abgepasst.💪

Kaum verlasse ich den Campsite, schon schüttet es aus Eimern.. also lieber gemütlich in Kendal ins Bistro und erst mal was frühstücken, wird schon auch wieder trocken werden.

Und tatsächlich: eine knappe Std. später geht es also ohne Wolkenbrüche raus in den York- Distrikt.

Ebenso wunderschön. Alles ist hügelig in allen Grünschattierungen. Und was mir auch hier besonders gefällt: die einzelnen Grundstücke sind alle durch kleine Steinmäuerchen eingegrenzt. Auf den kleinen Straßen allerdings den richtigen Fotospot zu finden, gestaltet sich allerdings erneut schwierig.

Mitreisender auf Zeit..

Durch York fahre ich nur durch. Dem ersten Anschein nach lohnt es sich hier aber bestimmt auch etwas länger zu verweilen. Aber für mich geht es auf zur Fähre.
Direkt vor Hull beginnt es dann doch wieder an zu regnen!! Suuper, ich bin begeistert.  Die Brücke sieht bei Regen auch gar nicht mehr so imposant aus.😳

Beim Verzurren hilft mir diesmal ein Niederländer, der wie viele andere von der verregneten Isle of Man kommt und nun auf dem Weg nach Hause ist.

Diesmal bin ich für die 4er Kabine tatsächlich alleine eingebucht: Glück muss man haben 🍀

Da die Kartenzahlung auf dem gesamten Schiff ausgefallen ist, wird der Abend recht kurz und günstig. Abends noch ein Bierchen beim Showprogramm und dann auf die Kabine. Ins Gespräch komme ich am Abend nicht mehr.

Day 18 noch mal ausgiebig durch den lake District 20190603

Wetter: weiter windig aber trocken 

Kilometerstand: 5745

Was für eine Nacht!! 
Ich bin sogar auf die großen Heringe umgestiegen! Das könnte man schon locker als kleinen Sturm bezeichnen. Meine Sorge, dass hoffentlich alles hält war natürlich unbegründet. Ich war sicher und gemütlich in meinem Zelt. Trotzdem war’s sehr unruhig muss ich gestehen; so richtig dunkel wurde es irgendwie auch nicht…

Der Aufbau bei Wind ist das eine: aber nun kommt der Abbau!!
Mal überlegen.. was zuerst.. welche Heringe zur Sicherung drin lassen, damit mir das Teil nicht wegfliegt.🤔

Die Lösung am Ende: sich vom Pack-Perfektionismus verabschieden und bloß nicht daran denken, dass vielleicht irgendwer belustigt zuschaut.
Ausserdem hab ich das Teil noch nie so TROCKEN eingepackt! 😃

So ein Wind hat also definitiv auch Vorteile 😉

Ich fahre direkt ans Wasser. Ich LIEBE die Küste einfach, auch die irische See, die sich heute etwas aufgewühlt präsentiert.

Kreuz und quer durchstreifen wir den District. Die supertollen Straßen, die ich zu Anfang mit Richard gefahren bin, habe ich zwar nicht mehr gefunden, dafür eine Meeeeenge Sackgassen. 🙈 manchmal gibt es auch Schilder, die da sagen, man solle nicht nach Naviangaben hier weiterfahren… nun: die sollte man vielleicht beherzigen😉

Und immer, wenn man wieder einmal lost ist, wird sofort vom in der Nachbarschaft arbeitenden Gärtner gefragt, ob alles okay sei und ob man helfen könne. 🤩 so kommt man sich nie komplett verloren vor.

Ich bin wieder auf einer Mini Single Road unterwegs, da kommt endlich die Situation, auf die ich schon die ganze Zeit „gewartet“ habe. Mir kommt ein großer Camper entgegen und ich stehe bereits schon halb im Buschgraben, da will die Fahrerin tatsächlich diskutieren??? Ich werde mein Moppet sicher nich 100 Meter zurückschieben?? Geht’s noch?? 

Sie meint noch. Na wenn du dich jetzt nicht bewegst, dann komm ich vorbei und schlägt das Lenkrad am Ende wohl doch zu früh ein und touchiert mich leicht.

Passiert ist nichts, aber ich war in dem Moment heilfroh keine Koffer an der Schönen zu haben!!! 

In Kendal gönne ich mir noch nen kleinen Snack. Ich parke das Motorrad direkt gegenüber. Da standen vor zwei Wochen auch schon viele Pkws, doch jetzt kommt ein Bus daher, dessen Fahrer not really amused mit dem Kopf schüttelt. Okay. Den hab ich mir wohl nicht zum Freund gemacht.. ups..😳.

Keine 5 min später ist aber tatsächlich auch fast alles voll geparkt mit Autos. Also so ganz verkehrt war ich wohl nicht. 

Zwei Mädels sprechen mich in der Zeit an. Die eine fährt nächsten Sommer nach Europa auch mit dem Motorrad und die andere ist ganz begeistert, weil sie gerade dabei ist ihren Schein zu machen und genau wie ich einfach durch fremde Länder fahren möchte.  😎

Das Wetter ist top und ich fahre den ersten Campsite an. Hier wollen sie stolze 19£!! 
Mit einer Campingkarte, die man wohl irgendwo erwerben kann, erhält man bei vielen einen diskount, der hier ganze 8 £ ausmachen würde.. die hab ich aber nicht. Man komplementiert mich allerdings wirklich SEHR nett zu einem anderen ganz in der Nähe.  

Adresse eingeben und wieder mal in einer waldigen Sackgasse gelandet 🙈 ist heute wirklich mein Tag des ständigen Richtungswechsels.😅

Auf dem richtigen Weg findet sich der Wettbewerber recht schnell und ich werde sehr nett von Besitzerin, deren Hund und scheinbar Sohn begrüsst. Letzterer zeigt mir kurz die Anlage und ich hab wieder die freie Auswahl. Bin ich doch erneut alleine mit dem Zelt da.

Ich suche mir DEN Platz aus.
Also den mit offenbar den meisten Steinen im Boden… jeden Tag eine neue kleine Herausforderung. Nun gut, dann müssen eben die großen Heringe wieder her. Aber auch für die muss ich mir an der Rezeption den Hammer leihen.
Der wird mir mit den Worten „Good luck“ überreicht. 
Ja na toll. Bis eben war er mir noch sympatisch. 🙄
Am Ende bringt mich das Teil auch nicht viel weiter.. aber gut.. ich bin mal positiv: wird schon stehen bleiben das Zelt und der Sturm ist ja schließlich auch rum. 

Irgendwann taucht Bruce aus London, Mexiko und überall her auf der Bildfläche auf… auch er ist zum Zelten hier und läd mich zu einer Suppe ein, die er gerne mit mir teilen mag.. wie nett..
So kommt man auch zu was 😉 ich hab nur mein Bierchen und Kekse im Angebot…

Aber es geht wohl auch mehr um die Gesellschaft und ein bisschen zu Plaudern. Er kommt mir wie ein weit gereister Lebens-Künstler vor, der wahrscheinlich unzählige Geschichten aus nahezu der ganzen Welt zu erzählen hat.

Es wird ein netter und vor allem trockner Abend. 

Day 17 langsam Richtung Süden 20190602

Wetter: startet erstmal halbwegs trocken, WINDIG 🌬💨🌬

Kilometerstand: 5544

Wow, was ein Frühstück 😀 alles frisch und auf Fairtrade ausgerichtet. Super leckerer Kaffee. Total nettes Personal. Das in Summe hätte ich hier NIE erwartet! Ich bin echt begeistert. Auch der kleine dazugehörige Laden hat leckere und gesunde Kleinigkeiten im Angebot. Hätte ich das mal gestern Mittag schon entdeckt

Sicher ist der Park in Steinwurfnähe auch toll. Einmal auf Arthur’s Seat:

Der 251 Meter hohe, sanft ansteigende Riese, genannt Arthur’s Seat, war vor Hunderten von Jahren ein Feuer spuckendes Ungeheuer. Heute treffen sich auf den grünen Hängen des erloschenen Vulkans die Edinburgher zum Feierabendbier. Stadtbergsteiger wandern zum Gipfel hinauf, Jogger nutzen Arthur’s Seat als Freiluft-Fitnessstudio. Und Spaziergänger fotografieren, wie die untergehende Sonne die mittelalterliche Fassade Edinburghs glutrot leuchten lässt. (Süddeutsche)

Doch ich will und muss langsam weiter. Beim nächsten mal.😉

Trocken geht es los. Immer schön weg von den Wolken. Sehr cool, auch mal wieder im Trocknen zu fahren. 😎

Bei einer Kuppe heben wir kurz mit beiden Rädern ab whohiooo, einmal fliegen bitte. 🚀🏍🤪

Und wie so oft steht mitten im Nirgendwo wieder eine dieser roten Telefonzellen:

Ich fahre zum Grenzstein, da brauch ich ein Foto. Schon kurz davor nimmt der Wind ordentlich zu. Das nenn ich eine stürmische Verabschiedung, oder ist es England, das mich so empfängt?

Good bye Scotland

So soll es für den Rest des Tages bleiben: enorm windig, fast stürmig!! 

Es geht also auf englischem Boden weiter, über Carliles weiter in den Lake District zum Hardknott Pass.  

In Carlisle frage ich erneut in einer Tankstelle nach einer Empfehlung um eine Kleinigkeit zu essen. Da sitzen drei Männekens hinterm Tresen und keinem fällt was besseres als Subway oder Mc Donald ein??? Ich bin echt enttäuscht, das hat in Schottland besser funktioniert… 🤔😶

Ein paar km weiter finde ich dann doch noch etwas. Doch die Mädels hinter diesem Tresen sind ähnlich motiviert eine Bestellung aufzunehmen. 🙄 Vielleicht bilde ich mir diesen krassen Unterschied im Verhalten auch nur ein, oder ich bin einfach zwei mal hintereinander einfach falsch abgebogen. Who knows?

Aber: nun geht’s gestärkt zum Hardknott Pass.


Der ist mega! Sicher etwas anspruchsvoller, aber absolut zu empfehlen bei gutem Wetter!
Ist es ja eigentlich auch. Nur der Wind… phuu, der erhöht den Grad um einiges … 

Der Anfang ist noch recht entspannt.

Da geht’s hoch.

Dann wird es steiler, das ganze natürlich im Single Road Modus. Mir kommen eine Menge Rallyeautos entgegen… andere stehen am Rand mit platten Reifen oder rauchenden Motoren.. in mir kommt die leise Frage auf: was mache ich hier eigentlich?? aber umdrehen ist natürlich fast oben keine Option.

Also durch, also rüber. Hatte ich den Wind eigentlich schon erwähnt?

Stellenweise komme ich zugegeben ganz schön ins Schwitzen..🥵 steile Spitzkehre, einer der wenigen, bergab.. auf einigen cm im falschen Winkel sicher kein Bodenkontakt mit den Füßen möglich 👀

Schluss mit mimimii! Augen auf und durch!

Bilder an diesen Stellen nicht drin, Im sorry. 😉

Direkt am Fuße des Pass entscheide ich mich direkt für den ersten Campsite. Hab ich mir verdient, wie ich finde 😊

Heute gibt’s also wieder eine neue Herausforderung beim Zeltaufbau: ohne das alles gleich wegfliegt, mal eben das bewegliche zu Hause aufbauen. Mal sehen, was hab ich den alles zur Unterstützung dabei? 🤔

Auf jeden Fall müssen heute die großen Heringe herhalten! Ich spanne alles ab, was irgendwie geht. Der Aufbau klappt am Ende natürlich, auch mit zunehmenden Rippenschmerzen, die sich seit einigen Tagen verstärken und es besonders heute etwas unentspannt macht.

Gedanken in der Nacht: wer oder was fliegt zuerst weg oder um: mein Zelt mit, oder meine Schöne? Na ja und wenn schon, ändern könnte ich es ohnehin nicht, also entspannen und schlafen… klappt dann auch ganz gut.✨

 

Day 16 Edinburgh 20190601

Wetter: trocken 
Ziel: Edinburgh erkunden
Kilometerstand: 5192

Heute morgen war erst mal improvisieren angesagt. Meine Wäsche war natürlich immer noch teilweise richtig nass, weil die Heizung mal gleich 0 funktioniert hat und ich wollte auschecken.

Also statte ich bereits um kurz vor sieben der Rezeption einen Besuch ab. Er kümmert sich auch sofort. Ich erhalte den Schlüssel für ein weiteres Apartment und darf dort meine Klamotten in den (bei mir offenbar auch nicht funktionierenden) Trockner werfen.
Ausserdem bekomme ich noch nen zweiten Föhn um meine Icebreakerwäsche schonend vom Nass zu befreien… 

Nach 2.5 Std organisieren und föhnen kann ich endlich auschecken und die Unterkunft wechseln; in eine wesentlich spartanischere und mehr zweckmäßige für mich, aber ebenso sichere für meine Schöne. 

Eine Mischung aus Universitäts– und Kongressanlage.

Das alles kostet mich fast den ganzen Vormittag. sich ärgern ist nicht. Jetzt geht’s auf in die Stadt! 

Hin zum Castle.

Petrus meint es gut mit mir und schlendere trocken ins Stadtzentrum hinein.

Dort gehts rein die Menschenmassen ohne Ende. Phuuu… In solchen Momenten weiß ich das „Outback“ wieder intensiv zu schätzen.

Wenn man rechtzeitig vor Ort ist kann man auch das kleine Spektakel der 1pm-Canon verfolgen und sich anschließend mit fast noch rauchender Hülse fotografieren lassen 😉

Auf der Burg schließe ich mich einer kleinen Tour mit Guide Fegus an.

Ein tolles Castle, dass man sich nicht entgehen lassen sollte. Allerdings empfiehlt es sich eine Kleinigkeit zu essen und trinken dabei zu haben, denn natürlich schlagen Sie hier preislich ganz schön zu.

Es bleibt jedenfalls trocken und ich versuche mich an ein paar „Köstlichkeiten“ die mir empfohlen wurden.

Achtung: nix für Vegetarier:

oder zum Beispiel einen Fried Mars bar…

Sollte man probiert haben, um sich ein Bild machen zu können. Meine Empfehlung allerdings: sich dieses kulinarische Erlebnis teilen, oder alternativ SEHR auf Süßes stehen.😅

Sowas nennt sich College

Ein durchgeknallter Laden

Natürlich ist Harry Potter auch an allen Ecken anzutreffen:

Die Friedhöfe sind immer wieder anders….

Wer da den anderen wohl verdecken wollte…?
Schaurig schön …

Später am Abend treffe ich dann wieder auf Conny, die inzwischen Besuch einer Freundin bekommen hat und wir verbringen nochmal einen Abend im Pub zusammen. 

Hier geht’s richtig ab… wenn ich mit 70 immer noch so drauf bin, wie das ebenso „alte“ Pärchen auf der Tanzfläche, dann hab ich definitiv alles richtig gemacht!! 

Zwar wollen wir die Location noch einmal wechseln, doch wegen des großen Fußballspiels wird in 90% der umliegenden Pubs eben dieses Spiel übertragen und somit bleibt es bei dem Ersten.

Lieben Dank Mädels 🙏

Day 15 nach Süden oder Osten? 20190531

Wetter: schottisch von der ungemütlichen Seite 

Motto: jay….Regen macht Spaß! 

Kilometerstand: 5187

Heute geht’s erst sehr spät los… ich habe quasi in der Sauna geschlafen. Dafür ist alles wieder trocken. Sogar die Stiefel! 😃

Ich lasse mich vom Gequake des Erpels draußen wecken und frühstücke erst mal gaaanz in Ruhe.. nebenbei kann man noch ein bisschen schreiben und die Zeit vergessen, weil’s drinnen so gemütlich und draussen immer noch das Gegenteil ist.

Ich packe dann aber doch iwann auf und lasse mich mit teils entschuldigenden teils mitleidigen Blicken verabschieden.

Nur die Hunde interessiert der Regen so gar nicht.

Schon irgendwie auch witzig, wie sich viele für’s Wetter entschuldigen.

Diesmal gehe ich die Sache anders motiviert an. Denn mit ein bisschen Musik im Ohr hört man den Regen nicht mehr so dolle auf den Helm prasseln und die Welt ist trotz dem Grau am Himmel gleich ein wenig bunter. 

Ich fahre also eine gut gelaunt durch den Regen, ändern lässt es sich ja ohnehin nicht.

In Dumfries fahre ich durch viel Stauverkehr beim nächsten Supermarkt raus, um eine Entscheidung für die Weiterfahrt gen Süden oder doch nach Edinburgh zu treffen.

Ich finde tatsächlich spontan eine Unterkunft mit abgesperrten Parkplatz ziemlich nah an der City und entscheide für den Westen.

Auf dem Weg dorthin ist es immer wieder kurz trocken von oben. Toll. 😊 Man freut sich eben auch über die kleinen Dinge. Offenbar empfinden das auch die Rindviecher auf den vorbeiziehenden Wiesen. An einer Stelle gibt es ein besonders aufgedrehtes Exemplar: wie aufgezogen springt es hin und her, während die Artgenossen drum rum diese Welt offenbar nicht so ganz verstehen… 🤔🐄🐂

Irgendwie kommt mir das bekannt vor 😅

Edinburgh empfängt mich sonnig und trocken. Na also: wieder alles richtig gemacht 😁

Tatsächlich habe ich mir ein ganzes Apartment herausgelassen, was eigentlich nicht der Plan gewesen ist.

Doch man kann sich auch mal was gönnen und das wichtigste: die Schöne steht sicher hinter verschlossenen Toren und in Sichtweite.

Ich muss zig Formulare unterschrieben und Frage im Spaß, „…wann ich meine Waschmaschine geliefert bekomme..“ sie schaut mich etwas ungläubig an und murmelt etwas vor sich hin.

Ihr ahnt es schon: klar hat das Apartment neben allerlei anderem Luxus auch eine eigene Waschmaschine mit Trockner inkludiert 😅

Super: endlich waschen und trocknen in einem. 

Die Heizkörper sind kalt, die Stiefel wieder getränkt..also gleich mal eine Meldung an die Rezeption mit der Bitte die Heizung anzuschalten! 

Tatsächlich ist auch in null Komma nix jemand da und stellt irgendwas am Regler ein, sollte nun funktionieren. Wunderbar. 

Dann kann ich ja nun in die Stadt. Ich will Pub mit Livemusik.

Und nach ca 20 Minuten schon sitze ich genau da.

Die Stimmung ist der Hammer. Nahezu alle singen die offenbar bekannten Lieder mit und sind einfach ausgelassen und gut drauf.

SO hab ich mir das vorgestellt.

Ich treffe auf Conny aus Deutschland, dir einen Kurzurlaub hier verbringt und per Anhalter unterwegs ist. Der Respekt über die Art zu reisen ist gegenseitig.

Wir verbringen einen sehr lustigen Abend mit noch mal neuen Bekannten, die uns über den Weg laufen.

Nile & John, beste Kumpels aus Irland.
die beiden sind zwar fast noch schlechter zu verstehen als dir Schotten, vielleicht Lage auch an der Lautstärke im Pub, aber ein lustiger Abend war es allemal.

Day 14 kurze Runde… 20190530

Wetter: der verregnetste Tag von allen bisher 
Frage: wie lange dauert es wohl heute, bis ich durchnässt bin?
Kilometerstand: 4985

Die Nacht war kurz.
Mit WLAN Verbindung und Strom gab’s im Blog erst einmal ein bisschen was zu tun. 

Und mein Zimmernachbar war während der Nacht wahlweise am telefonieren, schnarchen oder hat irgendwelche Nachrichten hörbar erhalten.

Draußen scheint es immer noch ungemütlich; es pfeift ein Wind und der Regen blieb die Nacht über auch erhalten… 

Nutzt ja nichts, auf geht’s! 

Ich fahre mein Motorrad wieder vor den Hoteleingang und will gerade die Taschen verzurren, da spricht mich jemand von der Seite an.. ein älterer Schotte, der zum einen nicht glauben mag, dass ich so ganz alleine unterwegs bin und dann auch wieder ein paar Tipps für mich hat.. na gut Einen: 

Der *Electric Brae* oder Croy Brae ist ein Berg in der schottischen Council Area South Ayrshire. Er liegt an der Küste des Firth of Clyde zwischen den Ortschaften Croy und Dunure. Das schottische Wort brae bedeutet sanfter Hang.

Bekannt wurde der Berg durch die Straße A719, die dort entlangführt und auf der Autos, die mit gelöster Handbremse abgestellt werden, dem Anschein nach langsam bergaufwärts rollen. Die Vermutungen zur Erklärung dieses Phänomens, das zu einer Touristenattraktion geworden ist, gingen zunächst dahin, magnetische Gesteine in der Umgebung zu vermuten, woher auch die Bezeichnung „Electric Brae“ rührt. Es handelt sich allerdings um eine optische Täuschung – die Straße führt bergab, es sieht aber wegen der Bergkulisse im Hintergrund wie bergauf aus. Dennoch wird in grenzwissenschaftlichenPublikationen weiterhin über Gravitationsanomalien und Ähnliches spekuliert
(Wikipedia)

Bevor ich dorthin aufbreche, spricht mich ebenso eine sehr nette schottische Lady an und auch mit ihr gibt es einen kleinen Chat. 

Ich fahre also los nach electric brae, um Touris bei genau diesen Versuchen zu beobachten, doch bei dem Wetter tut mir hier leider keiner den Gefallen.😉

Statt dessen komme ich ungeplant an einem der Drehorte für Outlander vorbei. Vielleicht sollte man mal in die Serie reinschauen..?

An einen Kreisel entdecke ich das.

Ich fahre weiter bis nach Newton Stewart, da will ich gerade in ein Kaffee um schon JETZT nach der nächstgelegenen Unterkunft zu suchen, da spricht mich der nächste schwer zu verstehende Schotte an und ist ganz begeistert davon, dass ein Mädel Motorrad fährt. Gäbe es ja so selten.. na, wenn der wüsste, wie viele wir sind 😅

Es ist gerade mal um halb zwei herum. Aber ich bin tatsächlich jetzt schon wieder völlig durchnässt und es macht einfach keinen richtigen Spaß… 

Der Galloway National Park ist definitiv sehens- und fahrenswert, wie ich finde; doch eben lieber bei zumindest trockenem Wetter.

Wenigstens eine echte, schmutzige und mit zum Teil fiesen Löchern bestickte Single Road muss heute noch sein. Und siehe da: es hört auch ganz kurz auf zu regnen 😂

Ich beziehe meine Unterkunft und breite mich wieder komplett aus. Erst mal die Heizung auf volle Stufe um alles wieder trocken bekommen.

Abends laufe ich runter zum prämierten Pub des Dorfes und hab das leckerste Fleisch überhaupt zum Dinner.

let’s get started with the Wilde side 😉

SO stell ich mir das vor 😊

und anschließend noch ne kleine Runde zu Fuß durch den Ort.

Vorher erzählt man mir wie schon so oft in den letzten Wochen, dass es bis gestern hier ein Traumwetter gab. Und auch der letzte Sommer war supertrocken und sonnig!

Na ja, soll ja nächste Woche auch schon wieder ähnlich gut werden.. na wie schön 🤔😅

Schottland zeigt sich mir ganz aktuell ein klein wenig mehr von der anderen Seite..

But as I keep saying: sun is always shining above! 🌤

also, was der da so aus dem Blumentopf kuckt, weiß ich auch nicht…🤔

So, und wer jetzt die Selfies vermisst mit den heute genannten Begegnungen: richtiiiig… die sind blöderweise gelöscht worden. Einmal falsche Taste und weg 😳🤦🏼‍♀️

Day 13 old military road 20190529

Wetter: ziemlich genau 50:50
Motto: Man kann Ziele auch mehrfach aus unterschiedlichen Richtungen anfahren.
Kilometerstand: 4856

Die Nacht im Zelt war besser..
Mit Socken und allem, was mich warm hielt war’s echt gemütlich. 

Um 4e morgens ist es schon verdammt hell und die frühen Vögel sind auch schon wach. Mich können sie um die Uhrzeit aber noch nicht animieren und so krabbel ich erst viel später aus meinem gemütlichen Nachtlager, als ich das Kondenswasser im Vorzelt runtertropfen höre.

Also mal ehrlich, wenn DAS kein Zimmer mit Ausblick ist….

Draußen sieht es nach einem super Tag aus.. 
Ich beschliesse kurzerhand die Sonne abzuwarten und das Zelt noch etwas trocknen zu lassen. 

Kleines Frühstück aus Tee und Keksen.. einfach um warm zu bleiben..

Auf einmal kommen am Horizont dunkle Wolken auf und ich beeile mich, alles im Trocknen zu verstauen und loszukommen. 
Geschafft 💪
Das nennt man wohl Timing.

Mein Weg führt mich im beginnenden Nieselregen zur Glengoyne Distillerie.

Hier treffe ich auf Jonathan, der mir gleich wieder Tipps für eine, wenn nicht DIE Motorrad Strecke mitgibt; inkl. der Info, wo man am leckersten zum Essen hingeht.

Irgendwie kommt mir Braemar bekannt vor… egal ich werde das mal ins Navi eingeben und schauen wo es mich hinführt.

Aber erst noch in die die Distillerie.
Dieses mal will ich gar nicht wiederstehen und nehme mir einen Miniwhisky mit. Der passt gerade noch in den Tankrucksack..

Der Weg führt tatsächlich auf die Old Military Road… ein Traum und vor allem: TROCKEN!! Ich bin dem aufkommenden Regen erfolgreich davon gefahren. YES😁

Am Schlusspunkt weiss ich auch, warum mir der Name so bekannt vorkam. Vor zwei Tagen kam ich aus der anderen Richtung genau hier an, hab aber ein paar Meter vorher schon wieder gedreht.

Heute gehe ich in das Cafe „The Bothy“ und bin begeistert: lecker und nett.. wieder mal. 

Für diese Strecke war es auf JEDEN Fall wert an ein bereits bekanntes Ziel zu fahren.

Strecke. Wetter. Essen: alles perfekt! 😎

THANKS to Johnathan 🙏

Nun aber wieder zurück.
Ziel ist Ayr.

Doch gegen halb 3 regnet es sich wieder richtig ein und ich switche auf die schnellere Strecke über die Hauptstr. 

Wieder mal bin ich spät dran und echt durch… darin habe ich schließlich Übung🙈

Eine Unterkunft ist aber ziemlich schnell gefunden und ich lande im „Ayrshire und Galloway“ mitten in der City.
Wirklich sehr nett, funktional und „relativ“ günstig. 

Nach einer heißen Dusche geht’s in den Pub am Eck.  

Richtig schöner Laden. Trotzdem ist hier so gut wie nichts los.
Dafür habe ich einen netten Plausch mit der Barfrau Valentina aus Italien.

Sie lässt mich erst einmal probieren, bevor ich mich für das schottische Bier entscheide 🍻 Zum Essen gibt’s zwar wieder frittiertes, aber das geht auch richtig lecker 😃

Wir plaudern über’s Wetter (geht ja immer) und das Reisen. Valentina vermisst die Sonne. Als Italienerin in Schottland ist das hier schon ein fieses Los.. 

Auch von ihr bekomme ich wieder Tipps, um durch Schottland zu reisen.

Ich bleibe bis nach Barschluss und freue mich über den gelungenen Tag! 😃

Die nassen Klamotten sind fast vergessen.

Nur ein Selfie wollte sie leider nicht.

Day 12. das größte Castle anschauen 20190528

Wetter: den ganzen Tag komplett trocken und meist sonnig!!
Kilometerstand: 4395

Die Nacht war kurz und wenig erholsam.. es war recht kalt und ich habe offenbar beim Aufbau nicht bemerkt, dass es an der Stelle etwas abschüssig ist. Nicht viel, aber es reicht, um Nachts mit der Matratze zu diskutieren.

Am Ende komme ich erst nach halb 8 aus dem Zelt gekrabbelt.

Andreas und Katrin sind wohl auch schon wach und während ich zusammen packe, brutzelt nebenan das Frühstück.

WIE nett ist das bitteschön? 
Danke für den leckeren Start in diesen Sonnentag!

Ich mache mich auf den Weg nach Stirling, um mir ein besonderes Castle anzuschauen.

Empfehlung meiner beiden neuen Bekannten.

Doch zuvor schaue ich noch bei der ortsansässigen Distillerie in Oban vorbei. Klein und kuschelig, mitten in der Stadt.

Da ich aber weiter will uuund ja keinen Platz habe, etwas zu verstauen, bin ich ziemlich schnell wieder on the Road. 

Erst nochmal an der Highland Galloway Rindern von gestern vorbei, die Strecke war soo schön.
Und tatsächlich, sie sind immer noch da.

Das Wetter meint es auch heute gut mit mir. Es bleibt eigentlich komplett trocken und in der Regenkombi wird es zeitweise echt warm 👀

Da mich dieser Zeltplatz vom Vortag nach wie vor interessiert, fahre ich auch diese Straße noch einmal. Aber von dem Platz ist nichts zu sehen.

Aber den kleinen Wasserfall hab ich entdeckt.

Mehr Bilder waren nicht drin. Plötzlich hab ich unzählige, kaum Millimeter große „Fliegen“ um mich herum. 😱

Wow, also wenn das die berüchtigten schottischen Midges sind, na gute Nacht. Für mich bedeutet es: schnell weg hier!

Der Weg nach Sterling ist ganz nett, aber mehr als Zielführung gedacht. Zumindest bleibt es tatsächlich trocken. Wenn man es auf der Hauptstrasse nicht mehr aushält, findet man dann zufällig solche Stellen:

Wer kennt ihn nicht:

Von nahezu verwittert, bis relativ neu sind hier viele Grabsteine zu sehen.

Am Castle angekommen, heißt es erst mal Parkgebühr zahlen.. Hmm nun gut… 1£geht schon noch.

Als ich dann den Eintrittspreis von 16£ sehe, frage ich mich, ob es mir das wert ist.
Es ist ECHT warm in meinen ganzen Klamotten (was ja dem SUPER Wetter geschuldet ist und ich eigentlich auch echt toll finde), aber sooo ewig wollte ich mich ja gar nicht aufhalten.. 

An der Kasse frage ich, ob es vielleicht einen Discount gibt. Fragen kostet ja erst mal nix, aber leider nein. Nun gut, schlussendlich gehe ich doch rein. Ein bisschen Kultur schadet ja nicht und ausserdem war das hier ja heute da Ziel. on top habe ich das totale Glück, denn gestern gab’s hier wohl einen monunsartigen Regen.

Schon interessant und wirklich toll gemacht, muss ich zugeben. Der Preis ist trotzdem der Hammer.  



Zurück am Bike treffe ich auf ein paar Motorradfahrer aus Schweden. Wir tauschen uns kurz aus. Die Jungs wollen nun nach Edinburgh und müssen am Donnerstag schon zurück auf die Fähre.. ich bin kurz versucht mich anzuschließen, doch zelten kommt für die Herren nicht (noch einmal) in Frage: zu kalt.. mimimi.. 

Somit fahre ich also alleine weiter gen Süden. 

Mein Ziel in Ayr schaffe ich nicht ganz und ich suche vorher schon nach einem Zeltplatz. Der Erste in Alexandria hat nur Caravans und komplimentiert mich freundlich 10 km weiter. 

Dort bin ich fast alleine auf der Zeltwiese.


Ich baue auf und bruzel mir mein Steak in der Pfanne.😋😁

Nachdem ich letzte Nacht doch etwas gefroren habe, werde ich diesmal vorsorgen: dicke Socken und Pulli! 

Good night…

Day 11 Single Road Tag 20190527

Wetter: startet tatsächlich trocken und wird dann total sonnig…

Motto des Tages: keep throwing Plans away 

Kilometerstand: 4122

Die Nacht war okay… 
Klamotten sind wieder trocken und beim Blick nach draussen schöpfe ich Hoffnung: es ist sogar ein klein wenig blauer Himmel zu sehen. 
Zumindest in die eine Richtung 😅

Frühstück gibt’s ab acht. Also pack ich erst mal die schmutzige Schöne auf.. ich sollte sie wirklich mal an einer Tanke wenigstens grob abspülen. Gut, dass ich das Heck foliert habe, sonst wär der Lack vom Geschubber der Gurte mit all dem Dreck wohl bereits runter..🙈

Im unteren Eingangsbereich riecht es heute morgen nach Möbelpolitur, das macht den Muffgeruch nicht wirklich besser. 

Das Frühstück ist aber ganz okay. Auch wenn ich viel lieber draußen sitzen würde, weil es gefühlt 25 grad da drin hat und ich ja bereits in der Kombi daherkomme.

Ich plaudere ein wenig mit den deutschen Mädels, die zwar diesmal nicht mit dem Bike unterwegs sind, aber auch wieder Geschichten zu erzählen haben und immer wieder die Frage „und du bist echt alleine unterwegs..?“ 
Yeph! Geht ganz gut 😁

Das der Hausgärtner hier trotzdem gießt, macht mich irgendwie stutzig: das regnet doch ohnehin gleich wieder, was haben die hier nur für Pflanzen🤔

Nach 9e geht’s wieder los.
Bin ohnehin schon in der Nähe der Fähre (ein Vorteil, dass in Fort Williams nichts mehr an auch nur annähernd bezahlbaren Unterkünften zu finden war) und mag rüber auf die Isle of Mull.
Die fährt ab Oban, also nicht weit weg vom Hotel.

Ein nettes kleines Hafenstädtchen.

Der Fährmann fragt, ob ich reserviert hätte. Denn sie seien fully booked. Ähm nein…? Na dann könnte ich warten, die Chancen stünden bei 50:50.
Wie jetzt „warten auf gut Glück und bei DEM Wetter??? Never!
Der Weg über Land gefällt mir auch nicht.. zu lange und ausserdem Richtung Wolken.

Statt dessen fahre ich nun an der Küste entlang, einfach südwärts bei herrlichstem Sonnenschein. Alles um Isle of Seil herum.

Ich genieße den Moment. Sogar das Sonnenvisier verkneife ich mir heute. Will ich mir lieber nichts vom wunderschönen blauem Himmel nehmen lassen. Und außerdem bin ich mir doch gewiss, wie schnell das vorbei sein kann.. 

Eine Single Road nach der anderen absolviert meine Schöne mit mir bravourös.

Das Wetter lässt mich immer wieder anhalten wo es irgend möglich ist, um Bilder zu machen.

Heute wird ein SEHR gechillter Tag. 
Geschwindigkeitsangaben..?? Interessieren heute nicht im geringsten… ich cruise einfach sehr gemütlich vor mich hin und bin mehr am kucken und geniessen.

Und wenn man eben mal sein Boot verkaufen mag, stellt man es einfach und nen Parkplatz.

Immer wieder biege ich in kleine Straßen, die einfach am Wasser enden, einfach wunderschön… 

Irgendwann in Lochgilphead angekommen, brauche ich einen Drugstore und frage die Dame beim Bezahlen, ob sie mir das Cafe gegenüber empfehlen kann. Äähm nein… sie würde mir zum Smiddy Bistro parallel dahinter raten. Viel leckerer und netter.

Na, wenn sie das sagt. Also einmal ums Eck gefahren und in ein Minigäßchen eingebogen. Da wäre ich NIE drauf kommen.
Und siehe da: ein ganz kleiner Laden, von dem sie nicht zu viel versprochen haben sollte.

Supernett, klein und total gemütlich. Alle Kellner und Kellnerinnen sind sympatisch, nett und aufgeschlossen.. ich fühl mich total wohl und als dann noch meine megaleckere Pasta vor mir steht, bin ich einfach nur Happy und grinse vor mich hin.

Ein geiler Tag!!! 

Ich fahre wieder ein Stück nordwärts an ein paar Seen entlang entlang… heute bin ich fast durchweg auf kleinsten Single Roads unterwegs… einfach großes Kino.. kleine, kurvige, uneinsehbare, mal besser mal schlechter beschaffene Sträßchen…yes! so muss das!

Die Vögel sind an einigen Stellen so unglaublich laut, dass ich sie sogar durch Helm und Motorgeräusch deutlich hören kann.

Auf einer Anhöhe bleibe ich eine Weile stehen.. höre einfach … nichts (nein auch die Vögel find hier still) .. toll!!!

Und IMMER noch scheint die Sonne!!! 

Ich versuche den freudigen Gedanken zuzulassen, dass es dabei bleiben könnte und mein Zelt heute wieder aufgebaut wird.  

Ich möchte nach einem „freien Zeltplatz“ Ausschau halten, den ich aus einem Reisebericht habe.

Der nächste „normale“ wäre wieder in Odan, von wo aus ich morgens gestartet bin.

Und genau dieses Vorhaben lässt mich in den einzigen Schauer für heute fahren und ich drehe sofort wieder um. Nix wie raus aus dem Regen!! Bäh! 

Vor lauter „weg!“ lande ich tatsächlich auf der falschen Fahrbahn! Ups….Lässt sich aber schnell korrigieren.  

Dafür hat mich 3 min später die Sonne wieder.

Die schnellste Verbindung führt wieder über kleinste, verschmutzte Singles. Der Zufall will es und ich lande auf dieser „Straße“ quasi mitten in einer Herde Galloway Rinder.

Eine kleine Reisegruppe ist dort schon eifrig am fotografieren und ich geselle mich dazu.

Mitten auf der Single bleibt das Moppet stehen und ich ab auf die Wiese einfach mitten rein.


Ich gehe in die Hocke um Bilder zu machen, als eine aus der Reisegruppe mich warnt, die beiden Großen kommen von hinten auf mich zu! Da ich die Situation nicht ganz einschätzen kann; und die Viecher sind echt groß!; Stehe ich lieber mal wieder auf. Am Ende war es nur pure Neugier, bei den Großen als auch bei den Kleinen wenig später.  

Die Reiseleiterin erzählt mir noch, das die Rinder zwar immer hier sind, aber äußerst selten so weit unten an der Straße.

Ich bin ein Glückspilz 🍀🍄😀 

Irgendwann komme ich dann aber doch am Zeltplatz von Oban an. Übrigens immer noch sonnig! 


Nachdem ich aufgebaut und mich eingerichtet habe, mag ich runter zum Kiosk, um mir noch eine Kleinigkeit zum Essen zu organisieren; da treffe ich auf meine Zeltnachbarn aus Deutschland: Katrin und Andreas.

Die beiden sind passionierte Schottlandcamper und laden mich tatsächlich spontan auf Bier und Abendessen ein und wir haben eine Menge zu schnacken.

Ein Hammer Tag mit tollen Begegnungen. 

Einfach mal nur im Kreis fahren kann sich sowas von lohnen!😁

Day 10 back to the West 20190526

Wetter: einfach wirklich ALLES 
Motivation: die blauen Wolkenlücken finden! 
Kilometerstand: 3873

Was ein Tag! 
Ich lasse mir RICHTIG Zeit!

Das Hotel ist echt ganz cool und draußen sieht es alles andere als einladend aus.
Erst mal Frühstück gegenüber, günstig und viel? Wenn man will… irgendwie wird das nicht so 100%ig meins. Es gibt zwar ne Menge Energie, ist mir aber zu viel frittiert.

Andere können den Teller gar nicht voll genug bekommen 😲 Wahnsinn.. und während ich noch so drüber nachdenke, steht der Typ neben mir auf und geht, zurück lässt er den zweiten nicht mehr geleerten Teller.
Haben die hier Angst für die nächsten Tage nichts mehr zu bekommen?? Selbst die allerkleinsten im Kinderstuhl werden mit dem Fettzeug schon angefüttert.
Nun ja andere Länder..und so weiter.

Ganz gemächlich packe ich zusammen und bin doch „schon“ gegen halb 11 wieder auf dem Asphalt unterwegs. Es nieselt so vor sich hin und es ist grau am Himmel.

Direkt vor meiner Nase ist natürlich alles grün und toll., muss ja auch so sein, schliesslich wird ja auch genug gegossen 🌦

Ich schlängel mich wieder hinein in den Cairngorms National Park.
Auch hier gibt es ein Castle nach dem anderen.

Viele Kosten jedoch Eintritt und dann auch noch den Tankrucksack ständig mit durch die anderen Touris schleppen …ähm.. Nein, das lasse ich bleiben. Ich bin ja hier, hauptsächlich um zu fahren.. 

Was ich auch heute für die erste Etappe über erfolgreich absolviere und zwar mit allen erdenklichen Wetterlagen.
Niesel oder stärkerer Regen im Wechsel.. dann plötzlich KUCK!!! Blauer Himmel!! Er zeigt sich 😎😃 ich freu mich jedes mal wie ein Schnitzel über jeden Fetzen blau.

Ich weiss ja, dass die Sonne über den Wolken *immer* da ist.. hin und wieder darf sie sich aber gerne auch mal zeigen.

Bei Braemar drehe ich um und es geht wieder über den kleinen Pass in den Westen. Diesmal komme ich von der anderen Seite wieder zu der kleinen Brücke, die ich schon vor ein paar Tagen fotografiert hatte. Wer erinnert sich? 😉 

Oben angekommen pfeift ein ordentlicher Wind, der zwar die Fahrbahn trocken pustet, aber auch mich mit der Schönen ganz schön dagegen halten lässt.

Der Wind lässt weiter unten wieder nach und es ist zwar wechselhaft, doch wenn es so bleibt, dann wäre zelten schön. 😀🏕

Hätte, wäre , wenn… die echte Entscheidung fällt immer erst direkt am Ziel. Denn die letzten 1,5 Std. schüttet es wieder ordentlich und ich will wenigstens in einen Caravan um Schuhe & Co erneut trocken zu können.

Ja denkste.. mindestens 3 Nächte Mietdauer! Und die b&bs auf der Ecke Fort Williams sind furchtbar teuer oder ebenfalls booked.

Also noch mal ne Std weiter gen Süden ins „the Falls“ .

Nennen wir es mal „interessant“.

Und sonst echt alt; mit entsprechend leichtem Muffgeruch; Das Zimmer superklein; die Dusche auf’m Flur (Aber tatsächlich modern, was ich NIE vermutet hätte in diesem, nennen wir es altertümlichen Gebäude); dafür aber unverschämt teuer! 🤪

Aber soweit alles , was ich brauche: eine trockne Bleibe, heiße Dusche und obendrein gibt’s sogar nen room with a View. 😃.

Der Kellner im angehängten Restaurant ist mit allem anderen, als mit schottischer Freundlichkeit ausgestattet. 

Erst will er mir gar keinen Tisch mehr reservieren (ohne bekommt man da nämlich nix) und als ich endlich zum Essen herunterkomme, will er mich ins allerletzte Eck setzen! 
Ja geht’s noch??
Nur weil ich alleine unterwegs bin, heißt das noch lange nicht, dass ich nicht nen ordentlichen Tisch verdient hab! *tse!* Das gebe ich ihm zu verstehen und siehe da: keine 5 min später ist eben *doch* ein anderer Tisch frei. 
Na. Geht doch! 

Essen die Schotten eigentlich zu ALLEM Fries?? 

Noch ein kleiner Minispaziergang zum direkt vor’m Hotel gelegenen Ufer…da riecht’s irgendwie auch ganz komisch…😳

Aber toll schaut’s aus! 

Morgen darf es wieder besser. Nein, ich sag mal, einfach beständiger trocken sein. 

Lieber Petrus: magst du wieder mal ne Pause einlegen mit dem Wolkenquetschen..? 

Day 9 entlang der Ostküste 20190525

Wetter: zu Beginn bewölkt aber trocken. Doch am Ende des Tages: Regen 💦

Ziel des Tages: finding the Seals! 

Kilometerstand: 3478

Los gehts motiviert und trocken.

Die Ostküste entlang. Ich möchte unbedingt die Seehunde finden! 

Doch erst entdecke ich bei Rattray die St. Mary’s Chapelruine… kann ich mir im Dunklen richtig schön gruselig vorstellen, aber seht selbst: 

Eigentlich soll der „Weg“ zum Leuchtturm führen… mir reicht er dann doch von weiter weg und ich spare mir den letzten Teil „Offroad“ Kilometer und rumpel wieder vor auf den Asphalt 😉

Ich Cruise immer wieder etwas ins Landesinnere, um erneut an der Küste zu stranden. Diesmal endlich am heutigen Ziel.

Wer würde schon dahinter Seehunde vermuten? Also gut, wenn man die Hinweiseschilder zuvor auch nicht wirklich hätte übersehen können 😉

Leider sind sie nur auf der anderen Seite. Oder wohl besser ein Glück. Denn natürlich ist das hier längst kein Geheimtipp mehr.. 

Auf dem Rückweg zum Bike treffe ich einen Berliner. Er kommt gerade von Edinburgh hoch. Er hat nichts von der Kriminalität und dem fiesen Motorradklau mitbekommen, der dort richtig bandenmässig aufgezogen sein soll. Mit im Fahren vom Motorrad schubsen oder eben über Nacht einfach von der Straße weg.

Ich überlege noch… denn eigentlich soll die Stadt superschön sein…

Aber jetzt gibt es erst mal noch einen kurzen Abstecher nach Stonehaven. So langsam wird das Wetter schlechter.

Dunnotter Castle ist ein musthave auf der Ecke…also hin da, auch wenn das Wetter gerade schlechter wird.. 😯💦

Immerhin gibt es ein Werbeplakat, das zeigt, wie es hier bei Sonne aussehen könnte😎

Nun wird es langsam Zeit den letzten Routenpunkt anzusteuern. Es regnet sich langsam aber sicher wieder ein….

Eine Bleibe, sei es Zelt- oder Caravanplatz, um diese Uhrzeit zu finden gestaltet sich heute wirklich etwas schwieriger.

Ich fahre ein paar mal hin und her, bis ich erneut das Navi bemühe. 

Da kommt von gegenüber Henry auf mich zu und fragt, ob er helfen kann. Scheinbar hat er mich schon zwei mal vorbei fahren sehen 🙈 
Er bietet mit an kurz ins Haus zu kommen und für mich in Internet zu schauen.Hier ist nämlich absolutes Funkloch.

Als ich vor seiner Garage parke, sehe ich zwei Motorräder drin stehen.. ahhh, daher weht der Wind 😊
Seine Frau kommt dazu und die ganze Familie nebst Tochter und Hund begrüßen mich superherzlich und bieten mir einen heißen Tee an. Wie nett ☕️😃

Ich darf ihr WLAN nutzen und endlich ist ein trockener Platz zum Schlafen gefunden. 

Bevor ich wieder raus in den Regen entschwinde, gibt es noch ein Selfie.

Die 4 sind echt toll (Hund und Tochter fehlen auf dem Bild). 🙏

Das Hotel ist ziemlich durchgeknallt.
Aber ich bin froh um das trockne Zimmer, Essen und WLAN, auch wenn mich letzteres einen Teil der Nacht kostet, um den Blog auf Vordermann zu bringen.

Bei dem Regen draußen könnte man glatt auf Ideen kommen 🤔😉

Meine Kette muss ich bei dem Wetter fast täglich einsprühen. Das geht natürlich auch alleine, doch zu zweit deutlich komfortabler und schneller.
Also mal fix umgeschaut und einen der Gäste angequatscht, ob er kurz helfen würde.  
Na klar.

Cool, so läuft’s😎

Gurban aus Aserbaidschan hilft mir gerne kurz und wir plaudern noch ein wenig. Was zur Folge hat, dass ich nun auch einen local Reisetippgeber dort vor Ort habe.

Das obligatorische Selfie darf auch hier nicht fehlen 😊

Good Night aus Moxy

Day 8 auf in den Cairngorms National Park 20190524

Wetter: SOOOOONNNEEEE!!
Heutige Aufgabe: Moppet wieder herrichten und anschliessend Wetter genießen!!! 
Kilometerstand: 3158

Heute ist ein sehr genialer Tag!!
DIE Entschädigung für den nahezu nonstop Regen gestern. 

Die Idee im Caravan zu nächtigen war perfekt. Man zahlt im Verhältnis zum B&B viel weniger, hat aber trotzdem alles, was man braucht. 

Und meine Klamotten sind fast vollständig wieder trocken und warm.

Ich lasse es dennoch sehr gemächlich angehen heute. Trotz erholsamer Nacht fühle ich mich nicht so fit und um die fehlende Kettenspannung an meiner Schönen muss ich mich ebenfalls dringend kümmern!

Das richtige Werkzeug dazu fehlt mir, also suche ich mir mal ne Werkstatt. Der Reifenhöker in Inverness mag aus mangelnder Motorraderfahrung nicht selbst Hand anlegen, gibt mit aber die Adresse eines Motorradhändlers in der Nähe.

Was mein Garmin mir für einen Weg dorthin zeichnet, hätte ich ohne wohl NIE so gefunden. 

und zwar inklusive per Telefon versperrtem Bahnübergang. Sachen gibts..

Der Mechaniker vor Ort legt sofort Hand und Schrauber an und nach 10 Minuten kann es endlich weitergehen.

Die Sonne scheint und ich bin ganz aus dem Häuschen!!😃

Heute fahre ich tatsächlich erst mal komplett ohne Plan einfach nur der Sonne hinterher quer durch den Nationalpark.

Und wenn man es schafft, die Hauptstraße für einen ungewissen Ausgang zu verlassen, bekommt man unverhofft die Möglichkeit ein bisschen David gegen Goliath zu spielen.

Aussichten gibts auch hier en mas

Dafür gibt es heute nicht viel Strecke, aber Traumstraßen.

Schließlich hab ich ja ohne Ende Zeit! 

Das mir der Tankpächter sagt, dass es ab morgen schon wieder regnen soll, ignoriere ich für’s Erste. Morgen ist noch ne ganze Weile hin!

Zwischendurch finden wir eine neues zu Hause. Steht ihr doch ganz gut, der Schönen, oder?

Gegen halb sieben komme ich am Sandends Campsite an.

Den ganzen Tag schon hab ich mich auf’s Zelt gefreut!!! Endlich draußen schlafen und noch dazu im Trocknen also zumindest weitestgehend. 

Der Platz liegt direkt am Meer und ich liebe es!!
Ein toller Tag geht zu Ende.

Mit Wellenrauschen im Hintergrund schlafe ich ein…

Day 7 in den Norden nach Durness 20190523

Wetter: bestes klassisches Schottenwetter: fetter Regen, Kalt und windig!! *bähh* 
Kilometerstand: 2783
Ziel: leichter Einstieg ins Camperleben.

Heute morgen geht’s also nach einem erneuten good bye und take care, alleine auf die schottischen Straßen.
Das heutige Ziel ist trotz miserabler Wettervorhersage Durness im Norden. 

Es ist heute richtig kalt und regnet so gut wie den ganzen Tag hindurch. Noch dazu pfeift ein Wind, den man tatsächlich schon fast ein wenig stürmisch nennen darf. Diese Kombination lässt mich wieder unfassbar dankbar für meine Griffheizung sein. Auch wenn die Hände nicht komplett warm bleiben.

Die Strecke ist superschön, es ist hier viel felsiger und rauher. Echt toll! 
Auch wenn ich es ob des Wetters zugegebener Maßen nicht wirklich würdige und auch die Bilder bedingt durch echte Eisfinger viel zu kurz kommen: auch diese Strecke lohnt sich zu mindestens 80%.

In Durness selbst gibt’s erst einmal ne Megatrinkschokolade.

Heute ist es echt ein wenig anstrengend… 

Die Kälte in Kombination mit dem fiesen Regen und immer wieder recht starkem Wind, lassen mich nun nicht gerade jubeln.

Da nutzt es auch nix, wenn die Tankstellenpächterin meint, dass dies nun quasi die Rechnung für die vergangene supersonnigen und schönen Wochen sei.

Ja na toll.

Eins ist klar: die Strecke macht im Trocknen bestimmt ne Menge Spaß!

Ich muss gestehen, dass ich heute besonders an Fotospots vorbeigefahren bin, ohne anzuhalten; aber inzwischen sind sogar meine guten Gore Tex Stiefel von INNEN pitschepatsche nass. Mal ganz abgesehen von den Handschuhen.

Trotz allem gab es auch heute mal ca. 10.min trockene Straßen und wieder Sonnenblitzer und die werden von mir gefeiert.

Dennoch: heute will mich nur noch aufwärmen und die Klamotten wieder trocken bekommen..

Also steige ich mal ganz leicht ins Camperleben auf Schottland ein und miete mir einen kleinen Caravan mit Heizung.

Good night…

Day 6 letzte Erkundungen auf Sky und hoch übern Applecross 20190523

Wetter: meist ganz schön verregnet  
Kilometerstand: 2448
Fazit des Tages: mehr Pausen 

Heute starte ich nun wieder auf mich gestellt um kurz nach 9. Richard verabschiedet sich gen Norden.
Es war nett in den ersten Tagen etwas spontane Begleitung zu haben, doch nun geht auch jeder wieder entspannt seiner Wege. 

Für mich und meine Schöne geht’s nochmal ein paar Kilometer auf Sky weiter.

Die kleine Straße nach Glenbrittle ist die Mehrzeit von mehr als einer Stunde definitiv wert!! Single Road vom feinsten und am Zielpunkt trocken.

Auf dem Weg wieder zurück muss ich mal anmerken, dass ich diese kleinen, lustig umherspringenden Lämmchen und auch Schafe echt mag, selbst wenn die es sich schon auch mal mitten auf der Fahrbahn gemütlich machen. Aber wenn sich dir so’n Viech in den Weg stellt, rumbockt, drohendend auf einen zukommt und dich nicht vorbei lassen will… 😮

Anyway. Irgendwann hab ich ja doch gewonnen 😅

Kurz vorher hab ich nich eine andere kleine Straße entdeckt..also hin da! 

Single Road. Natürlich. Zwar zieht es sich ganz schön bis zum Ende in eine Sackgasse, die in einem kleinen Strandabschnitt mündet. Doch der Weg ist es wert! Denn auch hier zeigt sich endlich auch kurz die Sonne. Love it.

Nach nem heißen Tee und Riegel geht’s weiter. 
Auf zur Apple Cross.

Und während andere quasi Busweise an eingezäunte Weiden für die schottischen Hochlandrinder gekarrt werden, kommen mir diese imposanten Hornträger hier einfach in freier Wildbahn direkt auf der Straße entgegen 😍

Der Weg nach Applecross ist zwar ein reines Kurvenparadis, aber es regnet ordentlich. Somit ist der Fahrspass an sich recht begrenzt.
Auf Passhöhe ist vor lauter Nebel kaum etwas zu sehen. Ausser der Schönen umgeben von einer mystischem Aura..

Kaum lasse ich die Passstraße hinter mir, ist’s auf der anderen Seite erst einmal kurze Zeit trocken und ich fühl mich wie im Motorradhimmel.

Allerdings wird der Regen wird wenig später immer konstanter.

Ich finde auf dem Weg ein kleines Hotel mit Bar, in dem ich mich kurz aufhalte. Hier gibt’s sogar ne kleine Feuerstelle. 

Mein heutiges Ziel ist Ullapol, da will ich bis jetzt eigentlich Zelten.

Ich stelle fest, dass ich mich trotz des Regens von den tollen Straßen verleiten lasse, einfach immer weiter zu fahren, mit zu wenig Pausen. 
Das muss ich ändern. Ich merke irgendwann, dass ich ganz schön platt ausgelaugt bin und fahre noch einmal raus, wenigstens für einen schnellen Tee und Schokoriegel. 

In der Zwischenzeit finde ich eine Nachricht meines heute morgen ja eigenlich verabschiedeten Accompany’s.

Ein platter Reifen hat ihn zurückgeworfen. 
Und sein Vorsprung gen Norden ist quasi verpufft. Somit treffen wir am Abend erneut aufeinander. Und ich entscheide mich, durchgefroren und nach viel Regen doch wieder gegen das Zelten.

Wird schon noch was werden mit den Camping und mir. 

Trocken kann ich nun dafür ganz entspannt ein wenig Aussicht genießen 😊

Day 5 Up to the Sky 2019521

Wetter: echtes Schottlandwetter: einige Regenbänder aber immer wieder auch mit viel Sonne dazwischen

Kilometerstand: 2003

Heute geht’s erst recht spät um kurz nach 10e entspannt los in Richtung Sky.

Erst mal ist eine Runde zum Supermarkt gehen und Elektrolyte und Sauerstoff auftanken angesagt. War zugegeben nicht nur das eine kleine Gläschen gestern Abend 👀

Kaum unterwegs ist auch schon ein kleines Castle entdeckt, aber zum direkt runter gehen finde ich es zu Überlaufen; also nur eben ein Pic.

Auch wenn Nessi sich auf der anderen Seite des Sees ebenfalls nicht zeigen will:

die Strecke um Loch Ness herum lohnt sich auf jedem Fall! Toller Asphalt, schöne Kurven Grün über grün. Einfach großartig!

Der Weg nach Sky über Land ist einfach toll. Schöne Kurven. Tolle Straßen.

UND: Sky empfängt mit Sonne!! Großes Kino. Schottland hat mich!!

Zwar regnet es immer wieder ziemlich dolle zwischendrin, aber die Sonne entschädigt immer wieder aufs Neue.

Das Highlandcastle ist toll. Sogar mit Dudeldsackspieler! Und das Ganze bei strahlendstem Sonnenschein.

Ich glaub, er hat da oben in der Mitte rausgekuckt, der Highlander

Die Insel ist einfach wunderschön weit geschwungene Hügel. In allen Grünschattierungen. I Love it!

ein kleiner Snack zwischendurch

Wir führen die kleine Straße zwischen Uig und Staffin: einTraum. Danke an der Stelle an den Tippgeber Erik Peters.😊

Die Unterkunft ist relativ teuer für Jugendherbergsstyle. Zwar ist das Mädel an der Rezeption echt nett, aber im Pub daneben ist von der eigentlichen schottischen Freundlichkeit nicht wirklich etwas zu spüren. Tisch wechseln, weil ein anderer frei ist und man weg aus der Ecke vor der Tür will: nö! You have to stay at YOUR former Table! Please sit down there again! *wow* ich hatte kurz überlegt zu diskutieren..aber es war es nicht wert. Die Pizza war dafür echt lecker.

Morgen geht es wieder alleine weiter. Ich habe so viel Zeit und Richard muss bereits Ende der Woche zurück sein.

Es war eine sehr nette Begegnung für einen tollen Einstieg in meinen Trip. Schön, dass wir uns getroffen haben. An der Stelle ein fettes thanks a lot for your nice acompainment Richard.

Day 4 rainy day to get to the highlands 20190520

Wetter: nach anfänglichem immer wieder Sonnenschein hört es irgendwann auf weniger zu regnen

Mission: hoch in die Highlands; Strecke machen

KM-Stand: 1716

Nach dem mehr oder minder reichhaltigen, aber auf jeden Fall deftigen Frühstück geht es los. Wir verlassen unserer Unterkunft und fahren bei trocknem Wetter in Richtung Highlands gen Norden.

Room with a view

Am Anfang folgen wir noch einigen Single Track roads, doch später auf die etwas größere Straße, um einfach zügig gen Norden zu kommen.

Relativ „langweilig“,aber ich will ja den Highlands näher kommen.

Es gibt natürlich erneut Regenabschnitte mit immer wieder ein paar Sonnenblitzern zwischendurch.

Doch irgendwann sollte es dann doch aufhören weniger zu regnen.

Die erste Distellerie zum Schnuppern
Da gibts sogar Süßigkeiten🍩🍪😮

Mein Vorhaben heute zu zelten habe ich spätestens jetzt am Abend verworfen, denn es schüttet wie aus Eimern. Dabei fühle ich mich heute wieder einigermaßen fit zum Zelten.

Stattdessen wird es nun eine Cabin in einem Hostel. Klein aber fein mit Gartenstühlen und Tischen draußen an denen man sich unter einem Sonnen- bzw. Regenschirm aufhalten kann. Drinnen ist es recht klein aber praktisch. Reicht für diese Nacht. Ich hoffe einfach auf die nächsten Tage und Nächte, wo ich endlich mein Zelt aufstellen kann.

Dafür gibt es heute den ersten Haggis & a Whiskey in the jar 🥃

Anschließend gibt es noch nen kurzen Begrüßungsschnack mit Cattle Cow Josy (bestimmt heißt sie so!) Sie hat ein bisschen aus dem Nähkästchen über Nessi geplaudert… doch was in Scotland erzählt wird, bleibt an dieser Stelle auch auch hier 😉 das war der Deal.

Good Night so far….

Day 3 finally on the Island 20190519

Wetter: ein sonniges „hello“

Mission: ankommen und an den Linksverkehr gewöhnen

KM-Stand: 1336

Heute morgen gleich mal den Sonnenschein mit nem ordentlichen Kaffe begrüßt 😀YES, das lässt hoffen.

Beim Blick auf die Uhr festgestellt, dass ich nun wieder eine Stunde zurück bin. Yay mehr Zeit 😀

Soviel am Rande zu meiner „Vorbereitung“ 👀

Alles in allem beginnt der Tag mit einem fetten Grinsen und absoluter Vorfreude.🤩

Das Moppet steht auch noch wie ne eins, trotz nur einem Gurt, was mir am Abend zuvor noch Sorgen bereitet hatte.

Nach verlassen des Schiffsbauchs braucht es allerdings zunächst Geduld…. mindestens ne halbe Stunde bis Grenzübergang und das in der Sonne mit viel zu viel an fürs nur Rumstehen. Aber, ganz klar besser als im Regen zu stehen. Ich genieße es also in der Schlange zu steh. Und endlich englischen Boden unter die Räder nehmen zu können.

Doch finally: stehen meine Schöne und ich gemeinsam in der Sonne🌞

Erst mal in die ersten Kreisverkehre ein- und ausfahren und ne Bank finden. Klappt beides schon mal ganz gut.

Dann ab auf die Autobahn, jetzt heißt es zuerst ein bisschen Strecke machen; hoch kommen in den Lake District; mein erstes Ziel. Zählt noch zu Groß Britannien, soll aber als Einstieg ein Traum sein.

Cool endlich mal legal rechts überholen, machen hier alle! Ach, Mist LINKSVERKEHR!🤪🙈 das Erste, was mich beeindruckt, ist die große Brücke, die direkt hinter Hull kommt. Scheinen sie zu können, die Briten.

Auf dem Weg gen Nordwesten treffe ich auf Richard aus Cambridge. Er fährt ne african twin und wir haben ein ähnliches Ziel. Völlig ohne Plan mal in den Norden fahren. 😉 Somit beschließen wir eine Weile zusammen den Asphalt zu räubern.

Er meint „we’re expecting definitely rain today over there“. Darauf ich neeee… ich hab ja meine Regenjacke an, da kommt nix 😇 und siehe da, in Kendal angekommen: cloudy but dry 😎 na like I Said 😉

Nun geht es endlich ab auf die heiß ersehnten Single Track roads.. ich stelle fest: Single Track ist nicht gleich Single Track, einige sind wirklich SO eng, dass nicht mehr als ein kleiner Pkw durchpasst😯 aber genau das find ich mega!! Die Strecke ist der Hammer!!!

Es ist wie roller coaster fahren nur besser! Ich bekomme das allerfetteste Grinsen nicht aus dem Gesicht! Es ist wirklich mega. komme irgendwie nicht dazu die besten Bilder, die ich im Kopf, habe auch für euch festzuhalten. Außerdem riecht es hier supergut, es sind unglaublich viele große Blütenpflanzen in den Gärten und am Straßenrand. Hammer. Wenn das so weitergeht… 😍

Also wenn das Wetter SO bleibt, dann werde ich auf jeden Fall heute campen!🏕 sprach sie hustend.

Durch viele kleinste Straßen gelangen wir schlussendlich über Carlisle nach Dumfries. Kurz dahinter erwischt es uns dann doch. In einer wahnsinnig schönen Ecke duscht es runter. Nun ja, wäre auch zu schön gewesen 😉

Wie lange ich heute noch fahren wollen würde, fragt Richard. Meine Antwort darauf: keine Ahnung, einfach so lange, wie es passt; ich bin völlig zeitlos…😊

Also bis zwei Minuten vorher waren hier noch ganz viele Schafe… 🤷‍♀️scheinen aber Angsthasen zu sein..
Die rote Tür hat es mir angetan

Aber lange hält es nicht an und es folgen recht schnell auch wieder trockene Etappen bis hin zum Spontanziel: Kirkconnel.

Hier finden wir ein schönes B&B : Rigg House. Die Betreiber Jay, Alice, Autumn & Slice heißen uns sehr herzlich willkommen und ich entscheide mich fürs Bett statt Zelt und Matratze, auch wenn ich lieber draußen wäre… doch die Husterei während der Fahrt ist irgendwie noch nicht ganz weg.

Ganz okay. Aber na ja, also mein Leibgericht wird das wohl eher nicht.
You have to start with something 😉

bin sehr gespannt auf’s super komplett Standard Frühstück morgen früh.

Day 2 Auf zur Fähre 20190518

Wetter: trocken und sonnig

Ziel: Fähre

Kmstand: 778

Heute gibt es nicht so viel zu erzählen, nach der Nacht in dem ausgesprochen netten und fürsorglichen Gasthof zum Hirschen in Warstein geht es auf direktem Weg Richtung Rotterdam.

Der erste Teil ist noch schön zu fahren, doch irgendwann lande ich eine ganze Weile bis kurz vor Holland auf der 67…. laaaangweilig 👀 Da kann man auch Autobahn fahren…

Aber es gilt ja 370 km zu schaffen.

Und wenn man so gelangweilt ist. Kommen einem ganz komische Gedanke… wenn die Taube, da oben auf der Lampe nun ausgerechnet dann ihr Geschäft macht, wenn drunter steht…bääähh …

Also wovon ich echt begeistert bin heute, ist die Ampelschaltung in Holland! Das können sie! Kein langes stehen, statt dessen sehr verkehrsgünstige Schaltungen.

Schnell weiter durch komplett in Bäumen gefasste Straßen.. wo der Himmel nicht mehr sichtbar ist, weil sie über einem zu einem Dach verwachsen sind.. tolles Bild!

Hab nur leider keins gemacht 👀 bin mir sicher eure Bilder im Kopf sind mindestens genauso toll 🙂

Die Straßen sind zwar toll. Aber auch zeitraubend.

Also die letzten 100 doch auf die Autobahn! Damit locker 1 ganze Std gespart. 😊 na geht doch voran 😉

Ach und mal ganz nebenbei: im Verhältnis haben wir ja geradezu paradiesische Spritpreise zuweilen.

Der Hafen lässt sich recht einfach finden, auch wenn ich erst mal dran vorbei fahre und die Fähre zunächst von der anderen Seite bewundern kann🙈

Inzwischen ist’s aber geschafft und ich fiebere der Insel entgegen.

gar nicht so viel los hier 👀

Cheers!

Day 1 erster Part Anreise zur Fähre

Wetter: sonnig und bewölkt im Wechsel

Ziel: der großen Fähre ein Stück näher kommen

Gefahrene KM: 392

Motto: eins werden mit der Schönen

Los geht es heute erst recht spät nach Mittag. Doch ich hab ja Zeit. Petrus meint es gut mit mir und lässt mich im Sonnenschein starten. Ich bin begeistert 😃

Um mich schon mal einzugrooven, auf das was mich morgen erwartet, hab ich gedacht, ich könnt schon mal im Kleinen die Fährüberfahrt wieder einüben..

Wir haben Glück, der Flussgang hielt sich in Grenzen und wir sind der Seekrankheit erfolgreich entkommen 😉

Unterwegs stehe ich irgendwo in der Röhn neben einem anderen Biker mit Sozia, der fragt „oh mein Gott, wo kommst DU denn her??“ und spielt wohl auf mein Gepäck an.

Na also das Ziel ist Schottland und was du an Sozia hat, hab ich eben als zweckmäßiges Gepäck 😅

Findet er cool… also das mit Schottland. 🤪

Ich groove mich langsam richtig ein.

Einfach Vertrauen in meine Schöne, die so wunderbar durch die Kurven läuft. Wir sind endlich wieder EINS! So fühlt sich das richtig an 😃

Einfach loslassen und das Gefühl frei zu sein.

SCHOTTLAND ich bin bald da und freu mich tierisch auf das, was du mir von dir zeigen magst😃😎

SCHOTTLAND

Endlich geht’s bald los, auf nach Schottland!

Ohne großen Plan: einfach das Moppet packen und mich dem Wetter zugewandt -wahrscheinlich in alle Richtungen ;-)- treiben lassen.

Ich freue mich tierisch auf dieses kleine Abenteuer 🙂


Die Schöne hat längst schon neue Puschen und kann es kaum erwarten loszustarten. ;-).

Zwar völlig ohne feste Route, aber mit Kartenmaterial ausgestattet: sollte reichen. Der Plan ist, sich viel bei den Einheimischen durchzufragen.. mal schauen, wie das funktionieren wird. 

Abschluss und Danke

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Danke an meine Reisebegleitung Silli, für den vielen Spaß, den wir zusammen hatten und auch vor allem deine Geduld bei meinen Fotoaktionen. Ich weiß, dass das manchmal ganz schön fordert. 😇

An alle, die sich durch den vielen Text gekämpft haben danke und: Respekt!😉

Das war mein erster Blog und ich hoffe, ich habe es geschafft, euch mit auf unsere Erlebnisse nehmen zu können und ihr hattet ein wenig Spaß daran uns auf dieser Reise durch den Süden Islands zu begleiten.

Mein Fazit:

  • Faszinierend!😃
  • Frag so oft wie möglich die Einheimischen.
  • Hab IMMER Badezeug dabei, du weißt nie, wo du einen geheimen klein Pot entdeckst.
  • Bleib flexibel und lass dich auf Überraschungen ein!
  • Nutze den Tag so früh wie möglich, mach lieber zwischendurch mal ne Pause. Schlafen kannst du wieder zu Hause 🤣
  • aber wo sind all die abertausend Schafe? 🐑🤔
  • Sei geduldig.
  • Atme ein und lass es wirken.
  • und: komm wieder! 😁

11. Tag 2018/03/23

Heutiges Wetter: Schnee, glatte Straßen und klarer Sternenhimmel
Motto des Tages: ich komme wieder
Ziel: heute ein trauriges, es heißt Abschied nehmen

F5AD189B-4913-47C5-B53A-CDFC0DD00CE4Nachdem gestern Abend noch fix der Koffer gepackt wurde, war noch Zeit für zwei Stunden Schlaf.
Beim Wecker hab ich wohl den Supersoftweckmelodiemodus erwischt. Gehört hab ich ihn jedenfalls nicht. Wie gut, dass Silli ihren auch gestellt hatte. Als ich das erste mal auf die Uhr schaute, bekam ich nen Schreck. Was, schon kurz vor 2 Uhr?!? Ich dachte eigentlich, dass wir JETZT im Auto sitzen.
Ich sah den eingeplanten Zeitpuffer schwinden und wurde etwas nervös, denn im Westen gab es gestern Abend schon eine Schneesturmwarnung! Wenn die sich ihren Weg zu uns bahnt, dann wird’s spannend. Freunde von uns sind bei ihrer Reise im Februar letzten Jahres tatsächlich am Abreisetag beinahe eingeschneit worden!

Also schnell die letzten Sachen verstaut, Lunchpakete gepackt und los.
Weg aus der ursprünglich ersten Hafenstadt Islands, von der aus der nächste südliche Landstop an der Südpolküste 9525 km weit weg ist und weitere wenige KM on top wäre man am offiziellen Südpol (10.632 km).

Tja, was soll ich sagen, Island gibt sich wirklich noch mal Mühe uns zu beeindrucken.
Während der Fahrt zum Flughafen erhalten wir einen Hauch davon, wie es im „echten Winter“ hier sein kann.
Vor der ersten Rechtsabbiegung fühlte es sich beim Abbremsen schon komisch an, um die Kurve rum kamen wir dann völlig unerwartet ins Schlingern. Nach erstem kurzen Schreck die Erkenntnis: es hat bis hierher geschneit, das Thermometer zeigt 0 bis minus 1 Grad und es ist teilweise ganz schön glatt! Also runter vom Gas.
Es war stockfinster und der Himmel sternenklar, dazu die weiß gezuckterte Straße, hin und wieder ein beleuchtetes Häuschen versteckt in den Hängen. Eine superschöne Atmosphäre. Immer noch hoffe ich auf Aurora.. doch sie mag sich mir auch diesmal nicht zeigen.😕

Mit all diesen Eindrücken, Farben, Gerüchen –okay, die sind manchmal nicht ganz so dolle– ist es wieder einmal einer der Urlaube, die mich sehr traurig machen, dass sie vorbei sind. Gefühlt komme ich gerade erst an, würde gerne noch viel mehr sehen, tiefer in dieses bezaubernde Land und die Kultur eintauchen. Ach, einfach noch bleiben!

Doch es bricht kein Vulkan aus, der Schneesturm ist auch einfach zu weit weg und so kommen wir irgendwann am Flughafen an und geben unseren Leihwagen nach am Ende dann doch 2800 gefahrenen Kilometern zurück. Der wird nur grob von außen geprüft. Wir hatten schon die Befürchtung, dass sie alles supergenau mit Unterbodencheck durchführen.

Silli ging noch zum Taxfree–Stand um sich die Steuer wieder zurückzuholen. Das geht nämlich, wenn man ab einem bestimmten Betrag einkauft und sich vom Laden einen entsprechenden Beleg ausstellen lässt. Diesen reicht man mit ein paar persönlichen Daten ein und erhält problemlos die Steuer zurückerstattet. Also: achtet darauf, wenn ihr hier seid.

Wenig später sitzen wir im Flieger und starten pünktlich um 6:00 Uhr morgens mit der WOW–Crew zurück nach Deutschland.

Eins ist sicher: ich komme wieder, keine Frage.

10. Tag 2018/03/22

Heutiges Wetter: SONNE, okay auch immer wieder Regen zwischendurch, aber eigentlich ganz viel Sonne!
Motto des Tages: nochmal einatmen
Ziel: wandern zum Fjaðrárgljúfur canyon

Die Wetterelfen haben ein Einsehen. Nach wieder durchregneter Nacht kommt um halb 8 die Sonne raus!
Ich freu mich wie ein Schnitzel.

Wir genossen ein letztes ausgiebiges Frühstück bevor wir uns auf den Weg zu unserem letzten Ausflug machten.

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Los ging’s in Richtung Fjaðrárgljúfur canyon.
Ja, damit fuhren wir zum xten mal die 1 entlang, fast schon langweilig, aber der Weg sollte sich lohnen.
Auch wenn diese vielen Regenbänder die wir ständig kreuzten, langsam schon ein bisschen nervig waren wenn ich ehrlich bin 🧐 Gerade als es erneut anfing und ich etwas gefrustet sagte „Hallo?!“, verstärkte sich der Regen aber eher. 😲 das wiederholte sich noch drei mal hintereinander, bis ich lieber mal den Mund hielt 🤭. Irgendwann gab es dann aber nur nur noch Sonnenschein! Jedes Fitzelchen Blau mit Sonne war in diesen Tagen wie ein Geschenk. 🌞

Kurz nach dem Seljalandsfoss auf der linken Seite steht ein großer einzelner Fels mittendrin. Offenbar brüten hier einige Vögel und eine Art Treppensystem scheint vorhanden, ebenso sind zwei verfallene Häuschen in den Fels hineinplaziert.

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Nur wenige Meter weiter gen Westen nach dem Skógafoss taucht am linken Straßenrand ein kleiner Mini Market auf. Hierin befindet sich ein kleines Café, in dem es leckere Kuchen und auch Suppe zum Aufwärmen gibt. Hätten wir nicht so gut gefrühstückt, wäre all das nicht wirklich sicher gewesen vor uns. 😉 ach ja, übernachten kann man hier wohl auch.

Hinter Vik wechselte die Natur von mit kleinen Seen durchzogenem Lavagestein, über die uns inzwischen vertrauten braunen Wiesen, bis hin zu intensivstem Grün, das hier wie auf einem großen Steinkasten sanft drüber gestreut wirkt. Wie muss dieses Land im Sommer aussehen, wenn sich die Farben auf der ganzen Insel noch intensivieren?

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Diese Schilder scheinen wohl notwendig zu sein… 😲🙈

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Vor allem aber lernt man hier flexibler zu sein, sollte man ein sehr durchgeplanter Typ sein. Denn auch der Canyon machte uns einen Strich durch die Rechnung: der Zugang war strikt gesperrt.
Das eine ist, wenn man auf eigenes Risiko irgendwo hin läuft, aber bei der Masse an Schildern und der Androhung „punished by law“, entsagten wir der Versuchung schweren Herzens.

Wird sicher seinen Sinn haben, wenn hier derart gewarnt wird.
Nicht umsonst hört man immer wieder Geschichten, dass es einige Touris „erwischt“ hat, weil sie sich eben nicht an die Regeln gehalten haben und dies dann mit schweren Verletzungen oder gar dem Leben bezahlen. Das soll keine Angst machen, aber ich finde, es gehört schlichtweg zum Respekt der Natur und den Menschen gegenüber, sich ein wenig den Regeln im jeweiligen Land anzupassen und auf seine Umgebung zu achten.
Wir suchten uns also eine Alternative und spazierten über die kleine Brücke hinweg immer weiter nach oben. Irgendwann entdeckten wir sowas wie einen „Weg“.. also zumindest muss da erst vor kurzem ein Auto durchgefahren sein. Es gab kein Verbotsschild, also folge der Spur. Belohnt wurden wir mit einem Wahnsinnsausblick. Genau die richtige Stelle um eine kurze Rast einzulegen und die Weite einfach wirken zu lassen, bevor wir uns auf den Weg zum Auto machten.

Auf dem Weg zurück nutzen wir noch die ein oder andere Stelle für Bilder mit dem tollen Sonnenschein. Auch am uns schon bekannten schwarzen Strand kurz hinter Vik machten wir noch einmal kurz halt, beurteilt selbst, ob das Bild aussagekräftiger als einige Tage zuvor ist 😉

Wir fuhren wieder durch einige Regenfronten. Auf den Bergen lag offenbar frischer Schnee, der da am Vormittag noch nicht zu sehen war.
Ein letztes Mal ließen wir das Ketla Gebiet, den Eyjafjallajökull (inzwischen kann ich den sogar fast flüssig ausprechen😂) und auch die vielen namenlosen und ganz bekannten Wasserfälle an uns vorbeiziehen.

Der schöne und lange Ausflug hatte zur Folge, dass ich es leider nicht mehr zu meinem geplanten kleinen Abschlußevent zum Fontnana geschafft habe. Einem Wellnessbereich, der es wohl in sich hat. Die Vorstellung war im Wasser zu liegen, entspannen, Revue passieren und sich von aufziehenden Northern lights verzaubern zu lassen. Aber ja, immer schön flexibel bleiben, erinnert ihr euch? 😉 Und außerdem: heute ist schließlich nicht alle Tage!

Es war ein Traumtag und wir haben alles richtig gemacht, vom Sonnenschein durch die Regenfronten hindurch, hin zum blauen Himmel. Und einen Regenbogen gabs auch noch on top. Ein tolles Kontrastbild. Well, this Island:

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Unsere Vermieterin, die wir Abend nochmal trafen, erzählte von einem „fürchterlichen Winter“ in diesem Jahr. Es wäre VIEL zu viel Schnee gelegen und wir hätten doch Glück gehabt, dass das nicht mehr so gewesen wäre. Zumindest für das Autofahren wäre das sehr viel angenehmer.
Na ja, das mag ja sein, aber gewünscht hätte ich mir schon irgendwie mehr „kaltes weiß“, klaren Himmel, ein wenig mehr Sonne zwischendurch und vor allem NORDLICHTER. seufz*
Wir einigten uns darauf, dass dies eine Art „Schnupper–Urlaub“ gewesen ist, um beim nächsten Besuch nicht besser, aber anders planen zu können. Also, soweit das möglich ist, ihr versteht. 😉

Am Abend versprach Aurora sich zu zeigen, das stand ja auch unbedingt auf meiner Bucketlist. Zwar regnete es in Eyrarbakki teilweise erneut in Strömen, doch das sollte mich nicht davon abhalten mir die Postkarten zu schnappen und mich nochmal ins Auto zu setzten. Und siehe da, ich sah den Mond und ein paar Sterne. Es GAB also freie Stellen am Himmel, doch reichten die leider wieder nicht aus, bzw., hätte ich noch um einiges weiter fahren müssen.
Nach den vielen kurzen Nächten zuvor, war ich leider auch ziemlich müde. Auf einer Party wäre ich wahrscheinlich ziemlich schnell im Stehen eingeschlafen. Und vor der Fahrt zum Flughafen nachts um zwei sollte ich nochmal die Augen schließen. Also fuhr ich sehr schweren Herzens zurück zur Unterkunft.

Anyway, ich sage Danke für diesen Tag.

9. Tag 2018/03/21

Heutiges Wetter: Schnee! Regen, kurzer blauer Himmel und Regen ….
Motto des Tages: endlich kommt die Regenklamotte zum Einsatz
Ziel: wandern zum Hot Spring Thermal River am Reykjadalur

Heute morgen schau ich aus dem Fenster raus und traue meinen Augen nicht : SCHNEE!

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Leider währte die Freude nur kurz. Denn es ist einfach zu nass und warm und das Ganze ging fix wieder in… genau:Regen über.
Egal, wir wollen heute trotzdem nach Reykjadalur. Und zwar wandern zum Hot Spring Thermal River.

Auf dem Weg dorthin raucht es überall aus den Hügeln! Okay, also hier brodelt es wirklich.😲

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Direkt am Eingang in das Areal findet man ein eindrücklich warnendes Schild, für alle, die lange Wandertouren durch dieses Gebiet unternehmen wollen:

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Die Leute, die uns entgegen kamen waren pitschnass, während es auf dem Parkplatz gerade mal nicht regnete, dennoch, die Regenkombi kann ja nicht schaden. Und schon nach den ersten 10 Minuten hatte ich sie auch an und war froh darüber.

Ziemlich schnell war ein heiß brodelnder Pot direkt am Wegesrand… also in einen solchen sollte man sich nur begeben wenn man schnell und gut durchgegart werden will. Nein im Ernst: Überall stehen Warnschilder, wohl auch nicht ohne Grund. Gibt es offenbar doch immer wieder Touristen, die sich schwerste Verbrühungen zuziehen…

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Wegen des vielen Regens war der Weg war äußerst schlammig, doch um an einen der beliebtesten Badespots hier auf der Ecke zu kommen, gilt es Opfer bringen. Meine Begleitung war da so gar nicht begeistert von: “lieh, ich mag keine schmutzigen Schuhe!”, na ja das hat in diesem Urlaub leider nicht so ganz geklappt… Silli, I’m so sorry… 😳

Wir kamen an einem Entenpaar vorbei, die es sich ganz offenbar schmecken ließen, waren sie doch schon fast komplett versunken in ihrem Mal. Auf dem Rückweg fanden wir sie an der Stelle nicht mehr. Hoffentlich sind sie nicht gekocht worden… 🤭 aber nein, wir gehen fest davon aus, dass es Einheimische gewesen sind, die sich auskennen 😉

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Der Badespot selbst war wieder sonnig.

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Dennoch wollten wir weiter, also den selben Weg zurück, auch wenn man hier natürlich noch viel ausführlicher wandern kann.

Wir fuhren zum Kerið Krater.
Der Blick sollte einem drei Euro wert sein. Ja, vieles andere geht ohne „Eintritt“, aber hier unterstützt man ein klein wenig den dringenden Naturschutz, von daher ist das schon in Ordnung, wie ich finde.
Im Gegensatz zu vielen anderen ist dies hier kein Eruptionskrater. Wegen fehlender Anzeichen dafür vermutet man eher ein Absinken nach der eruptiven Phase, indem sich die Lava unterhalb des bereits verfestigten Kraterbodens einen anderen Abfluss suchte und sich der dadurch entstandene Hohlraum mit Grundwasser füllte. Der Wasserstand des Sees zeigt somit den Grundwasserstand des Gebietes an.
Der Krater selbst ist 55 m tief. Der See eine Größe von ca. 270 mal 170 m und damit eine Fläche von etwa 0,05 km². Die Wassertiefe schwankt zwischen 7 und 14 m, reicht also für die Nichtschwimmer 😲

Was ich interessant finde, ist das bei vielen Kratern die Schlacke zur Verwendung als Straßenbaumaterial abgebaut wird. Wer hätte es gewusst?

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Auf dem Heimweg haben wir beim Geocachen noch eine Minibrücke entdeckt, die ich euch nicht vorenthalten möchte 😊

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Fazit des Tages: vielleicht wären manchmal Gummistiefel mit Spikes ganz gut. 🤣

8. Tag 2018/03/20

Heutiges Wetter: Regen, Regen und ach ja: Regen
Motto des Tages: wenn’s von oben regnet, dann kann man auch gleich baden gehen
Ziel: auf in den Þingvellir-Nationalpark, Schnorcheln zwischen den Kontinentalplatten bei ca. 2 Grad Wassertemperatur  *brrr*

Heute geht’s zum Schnorcheln nach Silfra.
Nachdem ich die Bilder im Internet gesehen hatte, war das ein Must have für mich auf Island!
Hier driften die eurasische und die nordamerikanische Kontinentalplatte auseinander.

Die Silfra-Spalte (von isl. Silfra ‚Silberne Frau‘) ist eine spaltenförmige, kilometerlange Verwerfung im isländischen Þingvellir-Nationalpark, die in den Þingvallavatn mündet. Entstanden ist die Spalte durch das Auseinanderdriften der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte. Sie wird jährlich um rund 7 mm breiter. Ihr tiefster Punkt liegt 63 m unter dem Meeresspiegel.
Die Spalte liegt in Basalt-Gestein und weist an beiden Seiten ein weit verzweigtes Höhlensystem auf. Sie steht voll Wasser und wird gespeist durch das Schmelzwasser des 50 km entfernten Langjökull. Das Wasser benötigt etwa 30 bis 100 Jahre, um die 50 km Strecke durch poröses Lavagestein zu durchfließen. Durch das Gestein wird das Wasser zudem perfekt gefiltert. (Wikipedia)

Der Park selbst wurde zum Nationalpark erklärt, sicher nicht nur wegen seines historischen Hintergrunds. Das Althing, das damalige Parlament Islands, wurde hier vom 10. bis zum 18. Jahrhundert abgehalten.

Wir haben unsere Schnorcheltour über Iceland Advice gebucht, was ich nur empfehlen kann. Am Abend zuvor erhielt ich noch eine E-Mail mit allen relevanten Daten und so konnten wir entspannt zum Treffpunkt starten.

Weston, unser Guide macht einen superentspannten und total netten Eindruck.
Ich glaube, dass er jeden mit seiner Ruhe ansteckt. Wir fühlen uns erstklassig betreut und gut aufgehoben. Wir sind eine sehr angenehme kleine Truppe von nur sechs Teilnehmern, was es wirklich persönlich macht.
Am Diving Spot angekommen, erhielten wir erst einmal einen wärmenden Unteranzug, den wir über unser warmen bays layers zogen. Um wirklich trocken zu bleiben, fehlte uns natürlich noch unser Trockentauchanzug. Weston erklärte uns, wie wir am geschicktesten in den Drysuit reinkommen und packte uns ordentlich ein, damit wir auch wirklich nahezu trocken blieben in den Anzügen.

Es regnete echt in Strömen, aber wenn man dann ohnehin gleich IM Wasser ist, macht das am Ende ja eigentlich nix aus 😉 klar wäre Sonne und blauer Himmel auch schön gewesen, aber hej, wir lachen auch im Regen.
Nach einer kurzen Erklärung des Ablaufs und der Bucht, ging es also los. Das erste mal Schnorcheln und dann auch noch gleich mit Flossen rein dieses zwei Grad kalte Erlebnis.

Ich habe es mir fast kälter vorgestellt… lag bestimmt daran, dass wir ordentlich viel Unterzeug an hatten, oder an der Faszination hier gerade zwischen zwei Kontinentalplatten zu Schnorcheln. Allerdings frieren einem doch ein bisschen die Gesichtsmuskeln ein und sprechen wäre auch ohne den Schnorchel nur sehr verzehrt möglich. 🤣
Das Wasser ist so unfassbar klar, der Wahnsinn. Wenn du dich zwischen den Felsbrocken umhertreiben lässt. Bis tief runter, oder ewig vorneweg schauen kannst und das Gefühl hast, du willst eigentlich gar nicht mehr raus, sondern am liebsten doch mal richtig abtauchen und die dunkleren Ecken zu erkunden. Bei Weston, der immer wieder mal verschwand um Bilder von uns zu machen, sah das so leicht aus.

Wenn die Taucher unter den Gesteinsbrocken durchtauchen und du nur hoffst, dass dieses Mosaik nicht in sich zusammenbricht.
Was soll ich sagen: ich war oder besser bin begeistert und glücklich diese Tour gebucht zu haben! Die Bilder und Berichte im Netz haben definitiv nicht zu viel versprochen 😃

Abschließend bekamen wir zur heißen Schokolade noch Tipps für unseren weiteren Aufenthalt. Das nennt man dann wohl Rundumservice 😊.

Da am Ende nicht alles 100ig trocken geblieben ist, wechselten wir erst mal in trockne Klamotten und zogen nach einer kurzen Aufwärmzeit und Stärkung im Infocenter noch einmal zum Ort des Geschehens zurück. Jetzt aber, um die Gegend noch einmal zu Fuß zu erkunden.

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Und wie das auf Island so ist, dort wo es eben noch aus Eimern schüttete, scheint plötzlich die Sonne.

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Unser Freudenausbruch „yes, JETZT endlich zeigt sich die Sonne, wie toll!“. Das hat ihr wohl so gut gefallen, dass sie es öfter hören mag und bis zum nächsten Erscheinen erst mal wieder hinter den Wolken verschwindet. Gar nicht so einfach den Sonnengott an einen zu binden dieser Tage.
Wir namen den Weg hinauf zum Öxarárfoss. Wieder einer der etwas kleineren, aber nicht minder schönen Wasserfälle.

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Noch bevor es wieder anfing stärker zu regnen, schafften wir es zurück zum Auto.

Fazit des Tages: vielleicht doch mal über einen Tauchschein nachdenken.😊

7. Tag 2018/03/19

Heutiges Wetter: zwischen 2 und 5 grad, sehr wolkig
Motto des Tages: wer findet das Filmset?
Ziel: raus ins Gebirge

Auf gehtˋs heute wieder Richtung Hochland.
Vorbei am Hjálparfoss, einem kleinen schönen Wasserfall an dem wir fast ganz alleine waren und der sich uns zu Füßen legte.

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So gern wollt ich ins Landmanalaugargebiet, doch die F208 ist derzeit schon ziemlich weit oberhalb gesperrt… Wir bleiben um den See Sultartangarlón, der im Hochland nördlich des Vulkans Hekla und dem Landmanlaugar liegt.

Doch wer jetzt glaubt, wir haben deshalb nichts erlebt, der irrt gewaltig😝
Denn nach einer Weile endete die Straße an einem eisblauen superschönen See und wir wunderten uns, warum ausgerechnet HIER im Nirgendwo so viele Menschen sind… vielleicht bieten die ja irgendeine besondere Tour an… 🤔oder: das ist am Ende vielleicht ein Filmset *huhuuu* und WIR mittendrin 😜
Unten angekommen, wurden wir zwar kritisch beäugt, aber aufhalten wollte uns auch keiner so richtig. Das könnten ein paar schöne Bilder werden 📷 und irgendwas musste es ja mit dem ganzen Getümmel auf sich haben..

Und ja, das hatte es in der Tat: als wir parken wollten kam uns jemand entgegen und fragte, was wir suchen würden. Wir entgegneten „just taking some pictures and we are wondering what is happening here?
Prompt kam die Antwort, das hier sei ein Filmset und please do NOT take ANY pictures…
Ha! Na wenn das keine Riecher war🤣
Er beschrieb uns als Entschädigung einen Weg zu einem tollen Aussichtspunkt in der Nähe und wir schlichen gaaanz langsam davon.
Nutzt ja nix, wenn die keine Komparsen mehr brauchen… 🤓🧐

Wow und immer wieder diese RUHE… Man hört wirklich NICHTS… Ich liebe das…. nur Natur um dich herum… einfach abschalten… einatmen… toll!
Wenn’s nicht so nass gewesen wäre, ja hier liegt dann doch noch en büschen Schnee, hätte man sich einfach ins Moos legen und träumen können… darauf warten, dass sich vielleicht doch ein Elf oder gar ein Troll dazugesellt und von alten Geschichten erzählt..

Hier gibt es so viele Blautöne…. immer wieder durch das typische, schwarze Lavagestein durchbrochen.. . In dem man, by the way, auch gerne mal fast bis zum Unterschenkel versinkt… immer dann wenn mal wieder unerwartet ein Sumpfgeräusch neben meiner Begleitung zu hören ist, bin ich erneut mindestens knöcheltief im irgendwas versunken.

Vor lauter Faszination merkten wir nicht, dass es hinter uns plötzlich dunkel wurde! Da braute sich scheinbar was zusammen😱 Uuups… jetzt aber nix wie zurück zum Auto, welches in einiger Entfernung stand…. wie gut, dass wir unseren eigenen Fußspuren zurück folgen konnten. Brotkrumen hatten wir gerade keine zur Verfügung heute.

Auf dem Weg dahin kam uns der Isländer entgegen, der uns kurz vor der Filmsetentdeckung schon mal im Vorbeifahren fragte, ob alles okay sei.
Diesmal wollte er von uns wissen, ob wir bei dem Canyon gewesen wären, der hier sein sollte… nöö , den haben wir nicht gesehen, dafür aber einen anderen schönen Spot.
Er fuhr weiter und wir stapften zum Wagen.
Auf dem Weg zurück hielten wir an einem kleinen Hotel, um uns mit einer heißen Schokolade zu stärken und trafen wieder auf eben diesen Reykjaviker, der uns kurz zuvor wieder überholt hatte…
Er gehört tatsächlich zur Filmcrew und hatte „seinen“ Canyon bisher nicht gefunden. Also schauten wir zu dritt auf die Karte.
Er fuhr los und kundschaftete die 208 bis eben dorthin aus, um uns anschließend nach unserem Kakao zu berichten, das wäre gar kein Thema. Aber er würde gern hier warten und wenn wir in einer Std. nicht zurück wären, käme er uns helfen. Wie nett die Isländer doch so sind.
Am Ende stellte sich heraus, dass wir einige Std. zuvor tatsächlich quasi nur wenige Meter entfernt gewesen sind von eben diesem wunderschönen Sigoldufoss. Nur, wenn man nicht weiß, dass sich dort ein Canyon versteckt, kommt man gar nicht auf die Idee dort zu suchen.

Stattdessen fallen uns ganz andere Dinge ein, wie „aah, eine Wasserlache, da könnte man mal mit Schwung durchfahren, kannst du mal vorlaufen und das Filmen?“ Was dann für den „Läufer“ mit nassen Füßen endet… was macht man nicht alles für ein paar witzige Aufnahmen…

Unser Tagesabschluss könnte nicht faszinierender sein. Fanden wir doch den ersten 1913 angepflanzten Wald um den See Sog herum.
Dazu muss man wissen, dass es auf Island eigentlich keine Wälder gibt, damit ist dieser Ort, der nur über einen schmalen rotsandigen Zufahrtsweg zu erreichen ist, etwas sehr besonderes. Für die Isländer ist dieser Spot schon fast ein Ausflug wie ins Ausland 😉
Für uns einfach ein sehr bezaubernder kleiner Märchenwald, in dem man sofort an Elfen und Feen glaubt und diese Wesen gleich hinter der nächsten Ecke vermutet.

6. Tag 2018/03/18

Heutiges Wetter: zwischen Gletschertemperaturen und 8 grad.
Motto des Tages: nicht so schnell! Doch doch, das geht schon 😜
Ziel: auf zum Langjökull

Heute ging es recht früh los. Um 7:15 Uhr saßen wir im Auto und fuhren Richtung Gullfoss. Man sagt, dass kein Wasserfall in Europa sich mit dem Gullfoss messen kann. In seiner Unbändigkeit und Raserei soll er sogar die Niagarafälle in den USA übertreffen. Kann man sich kaum vorstellen. Beieindruckend ist er aber allemal!

Unser Ziel heute lautete auf zum Gletscher und mit den Snowmobilen zur Eishöhle.
Scoolji, unser Guide, begrüßte uns schon am Parkplatz, er kam tatsächlich mit dem Motorrad, was wir schon ziemlich cool fanden. Fix war natürlich auch ein Gesprächsthema da 🏍 😉
Doch heute sollte es auf die motorisierten Kuven gehen 😊
Also rein in den großen Truck und los zum bumpy ride hoch zum Gletscher.
Scoolje hat nicht übertrieben. Mir war nicht klar, dass man quasi seefest sein muss, so sehr schaukelte sich unser Dickschiff durch meterhohe Schneefurchen und über Eisplatten hinweg. Solche Wege sind nur mit gefühlt halbplatten Reifen zu bewältigen, was wir später beim vorausfahrenden Fahrzeug deutlich sehen konnten.
Die Reifen sind natürlich nicht „platt“, der Luftdruck wird später zurück auf dem Asphalt natürlich wieder angepasst😉
Vor nicht allzu langer Zeit war die Schneedecke wohl 7 Meter hoch! Nach heutigem Stand kaum vorstellbar. Aber da war die Fahrt sicher nicht so bewegungsreich😉
Scoolje ´s Kommentar : I told you, you need to be crazy. Ja ne, is klar 😜

Die Umgebung war genau das, was ich haben wollte: endlich auch eine andere, statt der küstenreichen Seite der Insel…
Wir fuhren immer weiter hoch, auf dem Weg dorthin stand mitten im Nirgendwo ein Baggerfahrer und ja, da saß tatsächlich auch wer drin! Was auch immer es da zu Baggern gab…🤔
Völlig unverständlich war mir, dass tatsächlich jemand schlief auf dem Weg hinauf!
Nicht nur das Ziel, auch der Weg dorthin gehört doch zu diesem Land. Die Natur, die sich mit steigenden Höhenmetern immer weiter verändert.. Wie kann man das verschlafen?
Na ja: jeder so, wie er mag.

Oben angekommen nahm uns die Crew in Empfang. Ein durchweg junges, entspanntes und sehr um das Wohl der Teilnehmer bedachtes Team.
Die Kleidung, Helme, Handschuhe, einfach alles wurde gestellt.
Jeder Teilnehmer im absoluten Einheitslook, damit war eine Unterscheidung fast nicht möglich, was aber auch irgendwie sehr lustig war. Denn entweder, man entfernt sich nicht mehr voneinander, oder macht irgendein lustiges Zeichen aus, um sich zu erkennen. 🤘🏻
Wir bekamen eine kurze Einweisung in die Snowmobile und los ging’s, auf in für mich sagen wir mal eher ungewohntes Terrain: erst einmal als Sozius  👀
Es war schon cool, wir arbeiteten uns in die second row vor, da ging’s einigermaßen zügig voran.
Mei, hatten wir nen Spaß 😃
Plötzlich hielten wir an und aus dem Loch, an dem wir gerade vorbei gefahren sind, sah man immer wieder die Schaufel mit der Spitze rauskucken . Schon lustig irgendwie 😉
Dieses „Loch“ stellte sich dann sehr schnell als Höhleneingang heraus, den einer der Guides wieder etwas von Schnee befreite. Ein ziemlich enger Zugang in eine kleine, sehr schöne Eishöhle in der wir uns ca. 20 Minuten aufhalten und Fotos machen durften.

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Beeindruckend, was die Natur, wenigstens für kurze Zeit, zu schaffen in der Lage ist. In der Regel wird man ein Jahr darauf nicht mehr in die gleiche Höhle hinabsteigen können, denn durch die Bewegungen des Gletschers werden sie zusammengeschoben oder stürzen ein. Die verschiedenen Eisschichten und Merkmale anhand derer man das Alter solcher Höhlen ziemlich genau bestimmen kann sind faszinierend. Inmitten des hinteren Bereiches „stand“ eine mannshohe Wassersäule, die von oben herab gefrohren war. Es gibt Stellen an denen man durch das klare Eis quasi bis ganz nach oben durchschauen kann. Wenn im Sommer dann jemand darüber hinweg läuft, kann man das sehr genau beobachten. Der Funfaktor war eindeutig das Vorankommen in der stellenweise sehr niedrigen Höhle 😅 Da hieß es runter auf den Hosenboden und versuchen sich da hin rutschen zu lassen, wo man eben hin möchte, ohne in jemand Fremdes hineinzurumpeln. Aber ob der Tatsache, dass wir mit den Helmen alle gleich aussahen, war kaum auszumachen, wer da jetzt gerade an wen rempelt 🤣

Natürlich mussten wir den Weg wieder zurück antreten, nun durfte ich an den Gasdrücker. Yes! 😆 erst mal in die front row, direkt hinter den Guide und Gas. Meine Sozia rief irgendwas von „übertreibs nicht“… ganz ehrlich: ich bin wirklich nur einfach brav am Guide dran geblieben 😇😇 und ich sag mal bei ner Tachoanzeige von möglichen 140 und gefahrenen maximalen 80 km/h und das auch nur ganz kurz, ist noch vieeel Luft nach oben. Nach kurzem Stop und Warten auf dem Rest der Truppe, wollte ich natürlich weiter zügig hinterher, doch plötzlich ging gar nichts mehr! Wir tuckerten mit 30 umher, trotz durchgedrücktem Daumen! Och nöööö, nicht doch … Die anderen überholten uns nach und nach, bis wir die Maschinen komplett stoppten und neu starteten, danach konnte ich wieder aufholen. 😉
Ich hätte den ganzen Tag  so weiter fahren können, doch nach in Summe ca. 4 Std waren wir bereits wieder im Tal.
Eine tolle Tour, die uns beiden viel Spaß gebracht hat!

Neben dem Gullfoss ist “der Geysir“ ganz in der Nähe, dementsprechend fuhren wir direkt dort hin.
Hier war dann natürlich das Ziel, den Strokkur in Aktion irgendwie aufs Bild zu bekommen. 🙃📷

Den Abschluss für heute fanden wir abseits der Hauptstraßen am chocolate canyon. Der zwar gar nicht nach Schoki schmeckt, aber nicht minder genussvoll für die Augen ist 😊

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Fazit des Tages: da geht noch was 😝

5. Tag 2018/03/17

Heutiges Wetter: meist bewölkt aber temperaturmäßig alles dabei von 3 bis 9 Grad.
Motto des Tages: heute mal keins…
Ziel: der Westen

Heute ging es auf in den Westen.
Man muss schon gerne Autofahren, denn die Strecken sind nicht zu unterschätzen… round about dreieinhalb Stunden einfach, aber wer was sehen möchte. .😉

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Endlich gab es auch mal Schnee, den wir uns eigentlich zu dieser Jahreszeit viel mehr erhofft hatten.

Der erste Stop ging zum Rauðfeldar Canyon.
Und natürlich gibt es zu diesem Ort auch wieder eine tragische Familiensaga, eines halbMensch– halbTroll welche dramatischen Ausgang nahm.. man sagt, er zeigt sich hier hin und wieder immer noch..

Ziemlich gruselig wenn ihr mich fragt, aber das haben diese Mythen hier oft so an sich. Den Weg ganz nach oben zum Ausblick haben wir gekniffen… es war teilweise ziemlich vereist und wir stoppten nach den ersten Metern.. Der Versuch war es trotzdem wert…

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Wir bewegten uns im Nationalpark Snæfellsnes und natürlich gibt es auch hier einen Vulkan. Wir parkten den Wagen auf dem vereisten Platz und machten uns auf den Weg nach oben. Zwischenzeitlich kamen uns immer wieder Skifahrer entgegen. Aaaha! Hier treiben sich die Isländer also so herum. 😉 aber abgesehen von denen waren wir hier völlig alleine und konnten die Stille und den Ausblick genießen.
Herrlich.

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Die Zeit rennt uns davon und so machen wir uns eilig auf den Weg zurück zum Auto, was auch gleich viel schneller ging als rauf 😉

Auf ging’s zum Kirkjufellsfoss, einem kleinen  Juwel unter den Wasserfällen.
Wenn auch nicht spektakulär groß, dafür umso schöner mit dem gleichnamigen Kirkjufell im Hintergrund.

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Auf dem Weg zurück, ganz in der Nähe des Gerðuberg Cliffs, haben wir einen kleinen versteckten Hot–Pot–Spot 😝entdeckt. Dumm nur, dass die Badesachen nicht on Board waren. Die Freude über den Fund und den endlich blauen Himmel, den ich schon den ganzen Tag prophezeit hatte „pass auf, wir bekommen heute ganz sicher noch blauen Himmel!“, war außerdem groß. 😃

Der Tag war lang und wir fallen erst sehr spät in die Kojen….

Fazit des Tages: öfter mal die Hauptstraße verlassen, auch wenn die Zeit was anderes erzählt.

4. Tag 2018/03/16

Der Tag der Regenbogen 🌈 

Heutiges Wetter: 9 Grad, sonnig ☀️ also meistens
Motto des Tages: Carpe diem
Ziel: der Sonne hinterher

Heute zeigte sich Island von seiner bezaubernden Seite, mit traumhaft blauem Himmel und ☀️ , also zumindest eine ganze Weile.
Es war wettertechnisch so ziemlich der schönste Tag bisher.
Wir freuten uns wie die Königinnen, nur dass wir keine Krönung dafür brauchen 😊
Die Sonne taucht alles gleich in ein ganz anders Licht und wir beschlossen noch einmal an der Südküste entlang zu fahren.

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Der Skógafoss lud uns zuerst ein, ihn zu bestaunen.
Der Name Skógkapafoss bedeutet „Waldwasserfall“ und geht auf eine Zeit zurück, wo dieser Landesteil noch mit Wald bedeckt war, also kurz nach der Landnahme 800 bis 900 n.Ch. Der Skógafoss stürzt – wie auch der Seljalandsfoss, den wir gestern gesehen haben, von einer Klippe herab, die einstmals die natürliche Küstenlinie Islands war. Die gesamte Insel hat sich am Ende der letzten großen Eiszeit soweit angehoben, dass eine Steilküste in der heutigen Höhe entstand. Der Skógafoss stürzt über mehr als 60 Meter in einem gewaltigen, 25 Meter breiten Wasservorhang hinab. Einfach beeindruckend…
Ein bisschen Bewegung bei den vielen Autofahrten schadet ja auch nicht, somit erklommen wir die „paar wenigen“ Stufen (420) hinauf zur Kante.
Erfreulich zu merken, das auch das Umfeld mächtig ins Schnaufen gerät.. 😉
Belohnt wird man mit einem tollen Blick.

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Als wir weiter fahren wollten, sprachen wir noch über den Müll, der auch hier immer und überall arglos in der Natur entsorgt wird, was sich diese Menschen dabei denken ist uns schleierhaft 🤔 kein Wunder, dass manch Isländer inzwischen ziemlich angefressen ist… 😒
Und da plötzlich sah ich etwas Buntes im Gras, wir hielten an und da lag tatsächlich ein frischer Brautstrauß völlig brautlos herum… wollen wir mal hoffen, dass die Hochzeit glücklich verlaufen ist und der Strauß nur von einer heiratsunwilligen Brautstraußfängerin sanft abgelegt wurde, mangels eigener Heiratslust. 😉

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Am Sólheimajökull konnten wir einfach nicht vorbei. Aus der Ferne sahen wir sie schon, die Gletscherzunge des Mýrdalsjökulls.
Also Blinker gesetzt und hin da. 😊
Der Gletscher ist etwa zehn Kilometer lang und liegt kaum 7 Kilometer östlich von Skógar.
So nah hier zu stehen und zu wissen, dass diese Naturschönheiten von Jahr zu Jahr immer kleiner werden, ist beeindruckend und traurig zugleich.
Die Farben, die man hier sieht sind einfach nur schön. Natürlich wieder umrandet vom schwarzen Lavasand und ein paar Regenbögen gab es auch hier on top.

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Zurück zum Auto und weiter ging es die Küste entlang Richtung Vik.
Wir wollten uns an den so bekannten schwarzen Stränden umsehen.
Hier trifft der Atlantik mit all seiner Kraft auf die Küste. Das Wetter hatte sich inzwischen auch wieder verändert. Es war grau und regnerisch, zwischendurch aber auch trocknen und mit seeeehr windigen Momenten und somit prallten die Wellen meterhoch und mit lautem Knall an die Küste und deren Felsen.

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Wenn die Sonne sich nochmal gezeigt hätte, hätten diese Bilder sicher noch intensiver gewirkt. Dennoch war es ein Genuss, einfach hier zu stehen und die Elemente zu spüren.
Nach dem heutige Tag kann ich sagen, dass wirklich jeder Aufstieg und jede Auffahrt mit traumhaften Ausblicken belohnt wird.
Also: nie lange nachdenken, einfach machen!

Unseren heutigen Schlusspunkt setzten wir am Kap Dyrhólaey – die „Türhügelinsel“ dem südlichsten Punkt Islands. Hier kann man das so bekannte Felsentor bestaunen, welches bei guter Sicht sogar von den Westmännerinseln aus gesehen werden kann, so sagt man.


Von hier aus kann man noch ein Stück weiter nach oben zum Leuchtturm fahren, das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Der Blick über den schwarzen Strand hinweg hinaus auf den Ozean ist einfach wunderschön 😊 selbst die Wolken konnten den Sonnenuntergang nicht ganz verbergen. 🌄 Auch Nichtromantiker werden sich dem nicht entziehen können. 😊
Allerdings war es hier oben auch so stürmisch, wie bisher noch nie auf dieser Insel (also für uns). Wir wurden ordentlich durchgerüttelt und die Hobbyfotografen, die hinter der Absperrung mit Ihren Stativen direkt an der Klippe standen, ließen uns erschaudern… verrrückt!

 

Wir haben heute eine leise Ahnung davon bekommen, wie es einem wohl im Sommer geht. Denn die Orte und kleinen Ecken, an denen man vorbeifährt, aussteigt und sich am liebsten alles anschauen möchte, nehmen schier kein Ende…

Erschwerend kommt an der Stelle dazu, dass wir beide nicht die minutiös Durchgeplanten, sondern eher die „wir schlagen eine Richtung mit Ziel ein und halten dann doch spontan ganz wo anders Typen“ sind. 😉

Doch im Winter ist es nunmal leider irgendwann dunkel und mein favorisiertes Flugzeugwrack am Strand von Reynisdrangar haben wir leider nicht mehr geschafft. Schon mal mindestens ein Grund irgendwann noch einmal zurück auf dieses schöne, geheimnisvolle Island zu kommen.

Eine kleine Abschlussherausforderung gab es dann doch noch, denn so „ganz plötzlich“ sollten wir jetzt am besten ganz bald mal tanken… 👀
Eigentlich kein Thema, nur wie das so ist, WENN man dann eine braucht… tja, dann dauert es gern ein paar KM länger..

Am Ende des Tages kehrten wir glücklich und mit mit frischem Wind in den Harren zurück.💨💁‍♀️

Fazit des Tages (heute sind es ein paar mehr): warte einfach zwei Minuten, dann sieht’s schon wieder ganz anders aus, du stehst unter einem Regenbogen und kannst ihn suchen, den Pott mit Gold und Glück (musst halt nur schnell genug sein oder hoffen, dass ein Elf dir zur Seite steht) und: vergiss nicht rechtzeitig zu Tanken 😉