Heutiges Wetter: SONNE, okay auch immer wieder Regen zwischendurch, aber eigentlich ganz viel Sonne!
Motto des Tages: nochmal einatmen
Ziel: wandern zum Fjaðrárgljúfur canyon
Die Wetterelfen haben ein Einsehen. Nach wieder durchregneter Nacht kommt um halb 8 die Sonne raus!
Ich freu mich wie ein Schnitzel.
Wir genossen ein letztes ausgiebiges Frühstück bevor wir uns auf den Weg zu unserem letzten Ausflug machten.

Los ging’s in Richtung Fjaðrárgljúfur canyon.
Ja, damit fuhren wir zum xten mal die 1 entlang, fast schon langweilig, aber der Weg sollte sich lohnen.
Auch wenn diese vielen Regenbänder die wir ständig kreuzten, langsam schon ein bisschen nervig waren wenn ich ehrlich bin 🧐 Gerade als es erneut anfing und ich etwas gefrustet sagte „Hallo?!“, verstärkte sich der Regen aber eher. 😲 das wiederholte sich noch drei mal hintereinander, bis ich lieber mal den Mund hielt 🤭. Irgendwann gab es dann aber nur nur noch Sonnenschein! Jedes Fitzelchen Blau mit Sonne war in diesen Tagen wie ein Geschenk. 🌞
Kurz nach dem Seljalandsfoss auf der linken Seite steht ein großer einzelner Fels mittendrin. Offenbar brüten hier einige Vögel und eine Art Treppensystem scheint vorhanden, ebenso sind zwei verfallene Häuschen in den Fels hineinplaziert.

Nur wenige Meter weiter gen Westen nach dem Skógafoss taucht am linken Straßenrand ein kleiner Mini Market auf. Hierin befindet sich ein kleines Café, in dem es leckere Kuchen und auch Suppe zum Aufwärmen gibt. Hätten wir nicht so gut gefrühstückt, wäre all das nicht wirklich sicher gewesen vor uns. 😉 ach ja, übernachten kann man hier wohl auch.
Hinter Vik wechselte die Natur von mit kleinen Seen durchzogenem Lavagestein, über die uns inzwischen vertrauten braunen Wiesen, bis hin zu intensivstem Grün, das hier wie auf einem großen Steinkasten sanft drüber gestreut wirkt. Wie muss dieses Land im Sommer aussehen, wenn sich die Farben auf der ganzen Insel noch intensivieren?

Diese Schilder scheinen wohl notwendig zu sein… 😲🙈

Vor allem aber lernt man hier flexibler zu sein, sollte man ein sehr durchgeplanter Typ sein. Denn auch der Canyon machte uns einen Strich durch die Rechnung: der Zugang war strikt gesperrt.
Das eine ist, wenn man auf eigenes Risiko irgendwo hin läuft, aber bei der Masse an Schildern und der Androhung „punished by law“, entsagten wir der Versuchung schweren Herzens.

Wird sicher seinen Sinn haben, wenn hier derart gewarnt wird.
Nicht umsonst hört man immer wieder Geschichten, dass es einige Touris „erwischt“ hat, weil sie sich eben nicht an die Regeln gehalten haben und dies dann mit schweren Verletzungen oder gar dem Leben bezahlen. Das soll keine Angst machen, aber ich finde, es gehört schlichtweg zum Respekt der Natur und den Menschen gegenüber, sich ein wenig den Regeln im jeweiligen Land anzupassen und auf seine Umgebung zu achten.
Wir suchten uns also eine Alternative und spazierten über die kleine Brücke hinweg immer weiter nach oben. Irgendwann entdeckten wir sowas wie einen „Weg“.. also zumindest muss da erst vor kurzem ein Auto durchgefahren sein. Es gab kein Verbotsschild, also folge der Spur. Belohnt wurden wir mit einem Wahnsinnsausblick. Genau die richtige Stelle um eine kurze Rast einzulegen und die Weite einfach wirken zu lassen, bevor wir uns auf den Weg zum Auto machten.
Auf dem Weg zurück nutzen wir noch die ein oder andere Stelle für Bilder mit dem tollen Sonnenschein. 
Auch am uns schon bekannten schwarzen Strand kurz hinter Vik machten wir noch einmal kurz halt, beurteilt selbst, ob das Bild aussagekräftiger als einige Tage zuvor ist 😉
Wir fuhren wieder durch einige Regenfronten. Auf den Bergen lag offenbar frischer Schnee, der da am Vormittag noch nicht zu sehen war.
Ein letztes Mal ließen wir das Ketla Gebiet, den Eyjafjallajökull (inzwischen kann ich den sogar fast flüssig ausprechen😂) und auch die vielen namenlosen und ganz bekannten Wasserfälle an uns vorbeiziehen.
Der schöne und lange Ausflug hatte zur Folge, dass ich es leider nicht mehr zu meinem geplanten kleinen Abschlußevent zum Fontnana geschafft habe. Einem Wellnessbereich, der es wohl in sich hat. Die Vorstellung war im Wasser zu liegen, entspannen, Revue passieren und sich von aufziehenden Northern lights verzaubern zu lassen. Aber ja, immer schön flexibel bleiben, erinnert ihr euch? 😉 Und außerdem: heute ist schließlich nicht alle Tage!
Es war ein Traumtag und wir haben alles richtig gemacht, vom Sonnenschein durch die Regenfronten hindurch, hin zum blauen Himmel. Und einen Regenbogen gabs auch noch on top. Ein tolles Kontrastbild. Well, this Island:

Unsere Vermieterin, die wir Abend nochmal trafen, erzählte von einem „fürchterlichen Winter“ in diesem Jahr. Es wäre VIEL zu viel Schnee gelegen und wir hätten doch Glück gehabt, dass das nicht mehr so gewesen wäre. Zumindest für das Autofahren wäre das sehr viel angenehmer.
Na ja, das mag ja sein, aber gewünscht hätte ich mir schon irgendwie mehr „kaltes weiß“, klaren Himmel, ein wenig mehr Sonne zwischendurch und vor allem NORDLICHTER. seufz*
Wir einigten uns darauf, dass dies eine Art „Schnupper–Urlaub“ gewesen ist, um beim nächsten Besuch nicht besser, aber anders planen zu können. Also, soweit das möglich ist, ihr versteht. 😉
Am Abend versprach Aurora sich zu zeigen, das stand ja auch unbedingt auf meiner Bucketlist. Zwar regnete es in Eyrarbakki teilweise erneut in Strömen, doch das sollte mich nicht davon abhalten mir die Postkarten zu schnappen und mich nochmal ins Auto zu setzten. Und siehe da, ich sah den Mond und ein paar Sterne. Es GAB also freie Stellen am Himmel, doch reichten die leider wieder nicht aus, bzw., hätte ich noch um einiges weiter fahren müssen.
Nach den vielen kurzen Nächten zuvor, war ich leider auch ziemlich müde. Auf einer Party wäre ich wahrscheinlich ziemlich schnell im Stehen eingeschlafen. Und vor der Fahrt zum Flughafen nachts um zwei sollte ich nochmal die Augen schließen. Also fuhr ich sehr schweren Herzens zurück zur Unterkunft.
Anyway, ich sage Danke für diesen Tag.