3. Tag 2017/03/15

Heutiges Wetter: immer wieder regnerisch, 9 Grad, wolkig
Motto des Tages: this is no big Deal
Ziel: erste Grenzen überwinden

Die Wärme hat ihren Preis, statt Schnee kommt eben Wasser vom Himmel… 💦
Aber auf Island muss man bekanntlich nur einfach dem Regen davon fahren, dann klappt es auch mit dem halbwegs trocknen Spaziergang. Na ja und aus Zucker sind wir ja nu auch nicht.😉

Siehe da, wir haben heute unsere ersten Schafe entdecken können! Doch die Anzahl deckt sich bei weitem –noch– nicht mit den offiziellen Zahlen. 🤔 da gibts bestimmt Ecken auf Island, wo sie dann alle auf einen Haufen alles okkupieren 👀🐑👀 im Moment jedenfalls gewinnt weiterhin deutlich die Anzahl der Islandponys 🐴

Das eigentlich angepeilte Ziel wurde kurzerhand verworfen, weil sich uns ein paar Wasserfälle quasi aufdrängten. Und Gelegenheiten sollte man ja GLEICH nutzen, so änderten wir also spontan den Tagesablauf.

Am Seljalandsfoss machten wir halt und versuchten unser Glück.
Einen Tipp am Rande: wem ein paar 100 Meter nicht zu weit zum Laufen sind, einfach weiter zum Gljúfrafoss fahren und dort den Wagen abstellen, da braucht’s dann nämlich kein Parkticket.
Erwartungsgemäß war natürlich viel los, da es einer der beliebtesten Fotospots ist und die Busse hier Dauergäste sind. Doch ein bisschen Geduld zahlt sich aus. 😊

Anschließend zog es uns weiter hinein in den Katla Geopark.
„Gravel roads “, also endlich echte Schotterkleingeröllpisten und ein Flußübergang (eine Furt)  wurde auch angekündigt.🏞
Manch einer mag das belächeln, aber für uns isses eben willkommenes Neuland. 😉
Und zwar SO neu, daß meine Beifahrerin vor der Furt vehement und laut darauf bestand, dass wir auf keinen Fall weiterfahren sondern hier parken!
Okay okay, ich gab erst mal nach und wir stellten uns zu einem anderen Fahrzeug.
Es kam noch ein dritter Wagen, hier stiegen drei der vier Insassen aus und inspizierten seeehr ausführlich, wo man denn genau durchfahren könnte. Nach einer halben Ewigkeit trauten sie sich endlich und waren offenbar ganz angetan von ihrer Leistung 🤓

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Wir standen noch eine ganze Weile alleine da, ich war ja der Meinung, dass das schon ginge. Hallo? Schließlich haben doch extra keinen Kleinwagen gemietet… 😉
Doch es bedarf dann doch der Aussage eines Fremden –so es ja oft 😝–, der ganz locker durchfuhr und meinte dahinter um zwei Ecken wäre ein wunderschöner Spot und das alles „really no big deal“ sei.
Komisch, aber DAS überzeugte fix und ich durfte endlich mein Glück versuchen.
Er hatte natürlich recht, alles no big Deal 😅😎
Die Beifahrerin hat es auch nervlich knapp überlebt und die Rückfahrt wollte sie dann sogar selbst bestreiten. Tja, so schnell ändern sich manchmal die Ansichten 😂

Belohnt wurden wir mit fettem Schotter, Schlamm und einer traumhaften Aussicht nach einer kleinen Wanderung…. einfach schön. Weit und breit nichts außer uns, Weite und Natur.


Ein Vogel wollte uns scheinbar immer höher hinaus locken.
Nur zimperlich darf man zu dieser Jahreszeit nicht sein, denn es war alles ziemlich schlammig und rutschig, was für uns natürlich kein Hinderungsgrund darstellt. 😀

Auf der Rückfahrt sahen wir in der Ferne ein Schwanenpaar in der dunklen Lavalandschaft… ein bizarres Bild…

Fazit des Tages: immer schön spontan und mutig bleiben 😊

2. Tag 2018/03/14

Heutiges Wetter: beginnend mit Regen, im Durchschnitt 5 Grad, wolkig und windig
Motivation des Tages: Abschied aus Reykjavík
Ziel: raus aufs Land
Highlights: Babalu, erste kleine „Offroad–Erfahrung“ ins Nichts, die blaue Lagune

Nach kurzer Nacht weckte uns der Regen, oder besser die Autos die entsprechenden Regenlärm machten…
Bei dem Wetter ließen wir es entspannt angehen und frühstückten erst einmal ausgiebig und entschieden uns dafür, doch gleich mit dem Auto in die Stadt zu fahren, statt zu laufen. Kommen schließlich noch genügend Optionen die Regenklamotten beim Wandern rauszuholen.

Wir ließen unsere sehr schöne Unterkunft hinter uns und starteten unsere kleine Tour am Hafen entlang. Der Regen hatte aufgehört, dafür begleitete uns der Wind wieder, dass es uns die Kapuzen vom Kopf fegte.

Memo an uns selbst: beim nächsten Mal die Mützen mitnehmen! 🧢

Statt genauem Plan ließen wir uns einfach durch die Stadt treiben und entdeckten damit viele kleine süße Geschäfte, die uns sonst wohl sicher entgangen wären.

Wir fanden Mitbringsel aus Lavagestein, in Form von Teelichthaltern…. die Isländer wissen einfach, wie sie es anstellen müssen… so ein Lavabrocken en büschen bearbeitet, damit lässt sich ganz gut Geld machen… 😉

Mit kleinem Hüngerchen steuerten wir auf das Café Babalu zu.
Von außen recht unscheinbar dafür drinnen umso durchgeknallter.
Angefangen mit scheinbar oft zu Blödsinn aufgelegten Betreibern, über alles an wild gemischtem Nippes und kitschigem Schnickschnack was man sich vorstellt; Kunstblumen, Kuckucksuhr, Zwerge, Comicfiguren und gefühlten 1000 anderen Dingen.. außerdem mit einem Star–Wars–WC inklusive entsprechender Beschallung!😱🤪 wenn ihr also mal hier seid: das sollte man sich tatsächlich nicht entgehen lassen.

 

Schon bei unserem ersten Abend in der Stadt, legten wir kurz mal die Hand auf den Asphalt, um zu prüfen, ob der im Winter wirklich beheizt ist, wie man sich erzählt. Doch wir waren wohl irgendwie an der falschen Stelle…. oder es ist am Ende weniger spürbar, als man sich das so vorstellt. 😉

Auch wenn Reykjavík wirklich ganz schön ist, mit den vielen bunten und völlig unterschiedlichen Häusern nebeneinander, was es sehr lebendig macht… so langsam wurde es Zeit sich unserem Hauptziel unserer Reise zu nähern: raus aus der Stadt.

Wenn wir uns gestern noch wunderten, dass sich Reifen aber irgendwie komisch anfühlen und hören, waren wir uns heute der aufgezogen Spikes bewusst und machten uns keine Gedanken mehr darum.😉

Frei nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ fuhren wir gen Süden, Richtung Coast Road, das sollte nach einem Tipp, den wir erhalten hatten, die wesentlich schönere Route zu unserem nächsten Ziel in der Nähe von Selfoss sein.
Unser Navi sah das gar nicht ein, da mussten wir sie leider stumm schalten.. 🤐
ob dies der Grund war, dass wir endlich unsere erste Gravel Road befuhren, die leider ins Nichts führte und wir den Wagen denselben Weg zurück zirkeln mussten, who knows…?
Silli warnte mich leicht nervös vor Steinen und „höheren“ Schneefurchen mitten auf der „Straße“… Direkt daneben war sooo ne schöne große Wasserlache, hach hat die mich angelacht 🤪
Bin aber –noch– brav geblieben 😇😉
Und demnach ist das weiße Fahrzeug auch noch sehr sauber.

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Es ist befreiend dem „echten Island“ endlich ein Stück näher zu kommen.. Straßen, die kilometerweit durch die Landschaft führen, ohne Häuser oder andere Fahrzeuge….
die ersten Islandpferde zeigen sich auf großen Weiden 🐴
Toll 😁

Der Weg führte quasi direkt an der blauen Lagune vorbei und somit legten wir hier einen kurzen Stop ein.

Wenn man mal bedenkt, dass auch hier eine Geschäftsidee eher aus dem Zufall heraus geboren wurde…

The Blue Lagoon: “Der See entstand als „Abfallprodukt“ des nahe gelegenen geothermischen Svartsengi, das die Energie des gleichnamigen Vulkansystems nutzt. Dort wird ein Gemisch aus Meer- und Süßwasser aus einer Tiefe von etwa 2000 Meter, das in dieser Tiefe bis zu 240 °C heiß wird, zur Oberfläche gepumpt, wo es zur Stromerzeugung und zum Betrieb eines Fernwärmenetzes genutzt wird. Anschließend fließt es in das umliegende Lavafeld. So bildete sich dort ein Salzwassersee in der typisch blau-weißen Farbe, die von Kieselalgen herrührt. Zuerst kam die lokale Bevölkerung auf die Idee, darin zu baden, bis schließlich das Thermalbad errichtet wurde. Dieses pumpt mittlerweile auch eigenes Thermalwasser aus der Erde.“ (Wikipedia)

Ein besonderer Reiz , den wir nur unterstreichen können.

Wir liefen den Weg hinter dem offiziellen Teil entlang, der einen superschönen Eindruck gibt, wie es drinnen aussehen mag…
Eine elfenhafte Kulisse. Dieses irgendwie zart anmutende, milchigblaue dampfende Wasser, gesäumt von schwarzem Lavagestein und bemoosten, teilweise noch mit Schnee bedeckten Wegen und kleinen Hügeln beeindruckte uns schon sehr.
Dennoch, der Eindruck von außen war uns genug und wir fuhren weiter unserer nächsten Unterkunft entgegen.

Die Islandponys werden immer mehr.
Schafe haben wir bisher zwar noch keine gesehen, dabei soll es auf diesem Fleckchen Erde davon doch um ein vielfaches mehr als Einwohner geben. 🤔Aber die werden sicher in den kommenden Tagen noch auftauchen, da sind wir sicher 🐑🐑🐑

1. Tag, 2018/03/13

Heutiges Wetter: 2–5 Grad von sonnig bis wolkig und am Ende ganz schön windig
Motivation des Tages: Ankommen
Ziel: Parkhaus / Flieger / Unterkunft in der Hauptstadt

Nach einer Übernachtung und stärkendem Frühstück bei Freunden geht es los Richtung Flughafen.

YES, endlich! 😀

Erstes Ziel: das Parkhaus finden….
gar nicht sooo leicht, denn die Beschilderung ist tatsächlich dürftig, aber schlussendlich sitzen wir dann doch glücklich im Shuttle zum Flughafen.
Das Ehepaar, das mit uns fuhr machte uns, wie viele andere zuvor auch schon, mit kleinen Erzählungen Lust auf diese Insel.🇮🇸
Auch wenn die Verwunderung über die Wahl der Jahreszeit auch hier einigermaßen groß war 😉
Ha! Island im Sommer kann ja jeder 😛
Wir werden sehen, zu welchem Fazit wir am Ende der Reise kommen werden 👀😉

Da wir schon eingecheckt hatten, waren wir relativ entspannt, gaben unser Gepäck auf und die Verspätung des Fliegers bestätigte uns im „wir grooven uns jetzt langsam in den entspannten Urlaubsmodus“. 😊

Unser lilafarbener Flieger, na ja, also der Pilot, holte die Verspätung in der Luft wieder ganz gut auf, so dass wir dann doch recht pünktlich in Keflavik landeten.
Beim Anflug bot sich uns ein bizarres Bild einer schneebedeckten Insel mit Berglandschaften umrandet von den Weiten des Ozeans….

Der erste energetische Kontakt: die Haltegriffe im Shuttlebus sind…. naaa? Genau: beheizt! Geht schon gut los 😊

Durch kleinere Vorabrecherchen wussten wir: wenn Alkohol gewünscht ist, dann am besten noch im DutyFree Bereich organisieren, da jegliche Alkoholika zwar inzwischen auf Island genehmigt, aber doch um ein vielfaches teurer ist.

Um Abends mal anzustoßen wollten wir die Gelegenheit nutzen und kamen uns schon ein bisschen komisch vor, als erstes nach nem DutyFree zu fragen, aber hey 50% macht schon was aus, selbst bei der günstigsten Flasche Wein oder für die Jungs dann eher dem Sixpack Bier.

Noch fix den Schlüssel für den Mietwagen organisiert –ohne sich noch weitere Versicherungen aufschwatzen zu lassen– und los ging’s.

Der erste Eindruck: wow, kannste hier weit kucken!
Toll hier liegt noch Schnee, wie die Kinder freuten wir uns.
Über das Weiß von Frau Holle, welches bald dem grünen Moos auf dunklem Untergrund wich, gesäumt von den gezuckerten Bergketten am Horizont und überhaupt, dass wir endlich hier sein dürfen. 😊

Wir fuhren vorbei am ältesten Aluminiumwek des Landes, welches sich seit den 1969gern in mintgrün zusammen mit rotweißen Silos am Rande der Hauptstraße präsentiert.
Von jeher sind diese Werke den Isländern ein Dorn im Auge.
Nicht etwa, weil sie Unmengen an Energie verbrauchen, die ist hier schließlich im Überfluss vorhanden, sondern eher wegen der ausländischen Hersteller, die sich um die Standorte hierzulande reißen und die Befürchtung des Ausverkaufs der Natur befeuern.
Und die Natur ist eines der teuersten Güter des stolzen Isländers.

Unsere Unterkunft in der Hauptstadt war recht schnell gefunden.
Ein Zimmer in einem großen Haus mit sehr besonderer, römisch anmutender Badewanne. Wir staunten nicht schlecht.
Auch sonst wurden wir sehr liebevoll empfangen, der Frühstückstisch für morgen war auch gleich gedeckt.

Wir tigerten in die Stadt und ließen uns treiben…
der Hunger trieb uns zum Italiener, von dem aus wir einen unbeabsichtigt guten Blick in die Zimmer des direkt gegenüberliegenden jugendherbergsanmutenden Stockbettenhotel hatten 😱
Ob die Mieter sich dessen so bewusst sind.🤔

Inzwischen war es schon recht spät am Abend und, obwohl nicht wirklich kalt, fröstelte uns am Ende doch ob des Windes, der uns durch die Straßen zurück zum Auto fegte 🌬

Der Vorteil, wenn man nachts nach Hause fährt, die beleuchteten Gebäude springen einem sofort ins Auge und schon hat man ein ein spontanes neues Ziel, dreht noch einmal um und sucht sich den Weg zum Licht. 💡

Ein schöner Einstieg für den ersten Tag.

So, jetzt nach dem vielen Text noch ein paar bildhafte Eindrücke:

Auf nach Island!

Es ist soweit: auf nach Island!
Nach sehr spontaner Buchung von recht günstigen Flügen steht der Abflug nach Reykjavík kurz bevor. 😊

Ein Land voller Vulkanlandschaften, Geysiren, den größten Gletschern und Eishöhlen im Winter.

Wir sind sehr gespannt, in Deutschland kommt langsam der Frühling und wir fliegen zurück in den Schnee.

Dorthin, wo man sich erzählt, dass Elfen noch helfen… 😊
Wir freuen uns auf unser Abenteuer!

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